Zu warm für´s Schlittschuh-laufen? Da gibt´s doch was...

Kategorie: Stories

Die Schlittschuhkufen kratzen über das Eis. Dick eingemummelt gleiten Leute mehr oder weniger elegant über die glitzernde Oberfläche. Wie schön, dass auch Städter in diesen Genuss kommen – dank Chemie.

In der Stadt werden Eisflächen künstlich hergestellt. Wir erklären wie. (Foto: Vasilios Muselimis, Unsplash, CC0)

In der Stadt werden Eisflächen künstlich hergestellt. Wir erklären wie. (Foto: Vasilios Muselimis, Unsplash, CC0)

Die Geschichte des Eislaufens ist rund 800 Jahre alt. In den Niederlanden glitten einst Boten über zugefrorene Kanäle, um ihre Nachrichten zu überbringen. Bald entwickelte sich das Schlittschuhlaufen dann zum Freizeitvergnügen. Möglich war das natürlich nur auf einem zugefrorenen Gewässer.

Wenn ihr in der City wohnt, habt ihr also häufig ein Problem: Der nächste See ist weit entfernt – und so kalt, dass Flüsse gefrieren, wird es kaum noch. Aber dank der Chemie können auch Großstadtpflanzen mittlerweile ihr Können auf dem Eis zeigen.

Gas fürs Eisvergnügen

Wir schreiben das Jahr 1882. In Frankreich wird die Schulpflicht eingeführt, Düsseldorf hat genug Einwohner, um sich Großstadt zu nennen – und in Frankfurt wird eine der ersten Kunsteisbahnen der Welt eröffnet. Denn mit der Erfindung der Kältemaschine kann nun künstlich Kälte erzeugt werden. Das Geheimnis: Ammoniak. Dieses farblose Gas dient als Kältemittel.

Der Umwelt zuliebe

Auch heute ist Ammoniak noch im Einsatz, wenn irgendwo Kühlung her muss – beispielsweise bei großen Industrieanlagen. Sein großer Vorteil: Es gilt als umweltfreundlich. So ist Ammoniak auch häufig Bestandteil von Düngemitteln.

Sogar in unserem Körper ist Ammoniak zu finden – nämlich in unserer Harnsäure. Ebenso wird es freigesetzt, wenn Fäkalien sich zersetzen. Sein Geruch wird übrigens als „stechend“ beschrieben.

Nicht ganz ungefährlich

Allerdings hat das Gas auch einige Nachteile: Es ist giftig, reizt Augen sowie Atmungsorgane. Bei hoher Konzentration besteht sogar Lebensgefahr. Ammoniak-Luft-Gemische können explosiv sein. (Deshalb ist es auch wichtig, im Gefahrenfall gut gerüstet zu sein, wie ihr hier lest.)

Einmummeln ist angesagt

Damit der Winterzauber ungetrübt bleibt, muss natürlich die richtige Schutzkleidung beim Schlittschuhlaufen her. Wer also auf Nummer Sicher gehen will, der packt sich in Schneehose und Skijacke ein.

Dass die Winterbekleidung erstens bequem und zweitens widerstandsfähig ist, liegt am Polytetrahydrofuran – der Grundstoff von Kunstfasern. Das Besondere an den Fasern: Sie sind um 500 bis 700 Prozent dehnbar, ohne ihre Form zu verlieren. Mehr über Winterbekleidung und die Chemie des Skifahrens erfahrt ihr hier.

Mehr Modetipps für den Winter gibt es von Diana, und hier erfahrt ihr, wo Chemie noch im Winter eingesetzt wird.

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