Hochschule oder Ausbildung: Das Risiko Studienabbruch

Kategorie: Stories

Jeder will sich so gut wie möglich auf die Zukunft vorbereiten. Deshalb fangen viele ein Studium an – und viele beenden es ohne Abschluss. Lohnt es sich überhaupt, dass "Risiko Abbruch" einzugehen?

Neuanfang wagen? Vielleicht hilft euch der Artikel bei der Entscheidung. (Foto: geralt, pixabay, CC0)

Neuanfang wagen? Vielleicht hilft euch der Artikel bei der Entscheidung. (Foto: geralt, pixabay, CC0)

Das Studium hat begonnen – doch statt Party hard hängt man von morgens bis abends am Schreibtisch und büffelt. Bis man sich eingesteht: So richtig geil sind überfüllte Hörsäle, Blockseminare übers Wochenende und spätabendliche Tutorien nicht.

Mal ganz abgesehen von der Frage: Wo bleibt eigentlich der Praxisbezug? Vermutlich ließe sich eine lange Liste erstellen, warum Studienabbrecher ihre Hochschullaufbahn vorzeitig beenden. Unterm Strich bleibt das Resultat allerdings immer das gleiche: Es gibt gute Gründe, ein Studium zu beginnen. Und es gibt leider auch viele Gründe, um es wieder hinzuschmeißen.

Besonders dramatisch sind die Abbrecher-Zahlen in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) herausgefunden hat.

Niedrige Quote unerwünscht?

So brechen beispielsweise mehr als 40 Prozent der Informatik-Studenten ihre Hochschullaufbahn vorzeitig ab. Die Fachleute sind übrigens auch in der Chemiebranche begehrt. Der Knackpunkt: Es scheint für die Hochschulen kein Anliegen zu sein, die Informatikstudis bei der Stange zu halten. Nicht einmal 60 Prozent der zuständigen Fachbereichs- und Fakultätsleitungen sind der Ansicht, dass es ein strategisches Ziel sein sollte, die Abbrecherquoten zu senken. Kurzum: Abbrecher werden in Kauf genommen, es wird ausgesiebt.

Lohnt sich ein Studium?

Die Hochschullaufbahn ist also nicht per se ein Zuckerschlecken. Wenn man sich sicher ist, dass sich die Mühe lohnt, kann man natürlich die Zähne zusammenbeißen. Bleibt die Frage: Lohnt sich ein Studium im MINT-Bereich MINT-Facharbeiter haben auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen als MINT-Akademiker. Das hat das IW Köln ermittelt. Zudem können die Praktiker genauso viel verdienen wie Studierte – oder sogar noch mehr.

Auch die IHK Koblenz sagt klar: Wer eine Ausbildung und danach einen Meister- oder Technikerabschluss gemacht hat, findet leichter eine angemessene Beschäftigung in einer unbefristeten Anstellung. Die Studierten haben hier schlechtere Chancen.

Grundstein Ausbildung

Ihr wisst ganz sicher, dass ihr ein Studium machen wollt? Dann kann sich eine Ausbildung vorab trotzdem lohnen. Denn sie liefert wichtige praktische Grundkenntnisse für ein duales Studium oder ein Hochschulstudium. Damit wird das Risiko Abbruch deutlich minimiert. Und: Solltet ihr trotzdem vorzeitig das Handtuch werfen müssen, habt ihr bereits einen Abschluss in der Hand. Also wird auch das Risiko Arbeitslosigkeit direkt eingedämmt. Auch Goodies wie Auslandsaufenthalte kann man nicht nur während eines Studiums genießen: Es gibt eine Reihe von Programmen, die Azubis den Aufenthalt außerhalb Deutschlands ermöglichen. Einige Tipps hierzu und weitere Informationen rund um das Thema Ausbildung findet ihr hier.

Quereinsteiger willkommen

Wer den Schritt ins Studium gewagt hat und damit auf die Nase gefallen ist, braucht sich in der Chemie-Branche aber keine Sorgen zu machen: Die Personalverantwortlichen stehen Quereinsteigern meist offen gegenüber.

Allerdings: Dabei kommt es auch darauf an, wann jemand sein Studium abgebrochen hat. Bewerber, die zwei Studiengänge jeweils zweieinhalb Jahre studiert haben, müssen im Vorstellungsgespräch gute Gründe für ihre Abbrüche nennen können. Wenn ihr nach zwei Semestern hinschmeißt, werdet ihr vermutlich weniger intensiv nach euren Motiven befragt.

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