Industriemechaniker:in oder Anlagenmechaniker:in - wo liegt der Unterschied?

Kategorie: Ausbildung, Industriemechaniker (m/w/d), Anlagenmechaniker (m/w/d)

Immer wieder erzählen wir euch von der Ausbildung als Industriemechaniker:in, weil diese für die Chemiebetriebe besonders wichtig ist. Aber es gibt ja noch einen ähnlich klingenden Beruf. Die Anlagenmechaniker:innen. Was hat es mit den beiden Berufen auf sich? Wo liegen die Unterschiede? Kann man als das eine auch als das andere arbeiten? Hier erfährst du es!

So könnte dein Arbeitsplatz aussehen (Bild: BASF SE).

So könnte dein Arbeitsplatz aussehen (Bild: BASF SE).

Kurz erklärt: Industriemechaniker:in

Industriemechaniker:innen sind für die Instandhaltung (Inspektion/Wartung), Instandsetzung (Reparatur) und Optimierung von Maschinen und technischen Systemen zuständig. Auch um die Einrichtung, Umrüstung und Inbetriebnahme von Produktionsanlagen kümmern sie sich.

Kurz erklärt: Anlagenmechaniker:in

Anlagenmechaniker:innen sorgen dafür, dass alles fließt. Und nein, hier ist kein Strom gemeint. Sondern Chemikalien und Co. Egal ob Wasser, Öl, Pulver. Sie planen, montieren, warten und reparieren die kilometerlangen Versorgungsleitungen im Betrieb.

AM und IM - Gemeinsamkeiten und Unterschiede

AM und IM sind also für verschiedene Bereiche im Betrieb zuständig. Stumpf gesagt: für Röhre und Maschinen. Natürlich steckt aber je nach Betrieb und dessen Anforderungen viel mehr dahinter. Beide kümmern sich aber um ähnliche Dinge. Beide bearbeiten ihre jeweiligen Werkstoffe, beide kennen sich mit der Montage und Deinstallation von Bauteilen aus. Beide sind mit der Planung ihrer Anlagen vertraut. Oft, aber nicht immer, haben AM einen höheren handwerklichen Anteil, während IM auch sehr technisch arbeiten müssen und sich mit der IT und Elektronik in den Maschinen auskennen. Schweißen und Löten können sie im Schlaf.

Der Vergleich

Industriemechaniker:inAnlagenmechaniker:in
Ausbildungsdauer3,5 Jahre3,5 Jahre
Ausbildungsgehaltnach dem Chemie-Tarifvertragnach dem Chemie-Tarifvertrag
Ausbildungsplätze/Jobaussichten*+++/++++/++
Einstiegsgehalt**Eingruppierung in den Tarif, E6Eingruppierung in den Tarif, E6
Zukunftssicher++++++
WeiterbildungMeister, Techniker, StudiumMeister, Techniker, Studium

*laut Ausbildungsplatzbörse www.elementare-vielfalt.de und Jobportal www.stepstone.de

**Auch nach der Ausbildung kannst du in der Pharma- und Chemie-Branche mit einer überdurchschnittlichen Bezahlung rechnen. So liegt das Einstiegsgehalt erfolgreicher Absolventen einer 3- bzw. 3,5-jährigen Ausbildung im Chemie-Tarif zwischen 3.200 und 3.400 Euro / brutto im Monat. Hinzu kommen tarifliche Sonderzahlungen (z.B. Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld sowie Altersvorsorgeleistungen) sowie ggf. Zuschläge für Wochenend- und / oder Schichtarbeit. 


Anlagenmechaniker:in oder Industriemechaniker:in

Letztendlich musst du dir also vermutlich überlegen, ob du eher mehr aktiv anpacken willst (Anlagenmechaniker:in) oder noch mehr Geschick in Präzisionsarbeiten hast und ob dich eine der beiden Tätigkeiten mehr anspricht. Berufe mit Zukunft sind beide und beide sind gefragt. Je nachdem, ob du dich spezialisieren möchtest, ist die Wahl des Ausbildungsberufes wichtig. 

Bei Industriemechaniker:innen zum Beispiel:

  •  Fertigungstechnik
  • Werkstoffe
  • CNC-Technik
  • Elektrotechnik
  • Pneumatik
  • Hydraulik
  • Informatik

und bei Anlagenmechaniker:innen

  • Schweißtechnik
  • Produktionstechnik

Kann ich mit einer Ausbildung auch das andere?

Die Ausbildung der beiden Berufe ist sehr ähnlich. Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten sind nahezu identisch. Trotzdem hat jeder sein Spezialgebiet und arbeitet in unterschiedlichen Bereichen. Das heißt, es wird nicht ganz einfach sein, als Anlagenmechaniker:in den beruf Industriemechaniker:in auszuüben und umgekehrt. Beide haben ihre Vorzüge. Anlagenmechaniker:innen werden öfter im Handwerk gebraucht, was in ländlichen Regionen von Vorteil sein kann. Industriemechaniker werden in der Reegel in mehr Chemie-Betrieben gebraucht. 

ABER: Heute ist eigentlich alles möglich. Das heißt, es gibt viele Betriebe, die dir eine Umschulung oder eine "Weiterbildung", also eine Intensive Einlernung ermöglichen werden. Denn das Grundwissen bringst du in den meisten Fällen mit. Trotzdem ist es Sinnvoll, sich vor der Ausbildung für einen der Berufe zu entscheiden und sich dann dafür zu bewerben.


Und hier einige Interessante Links:

Ausbildung Industriemechanik

Berufvideo

Ausbildungsplatzbörse

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