Grenzüberschreitende Ausbildung: Ausgezeichnetes Engagement!

Kategorie: Ausbildung, Duales Studium, Baden-Württemberg, Michelin Reifenwerke Karlsruhe

In Frankreich zu Hause sein und in Deutschland eine Ausbildung machen – immer mehr Jugendliche entscheiden sich dafür. Der Grund liegt auf der Hand: Während sich in Baden-Württemberg ein steigender Fachkräftemangel abzeichnet, herrscht im benachbarten Frankreich hohe Arbeitslosigkeit. Die Elsässer Sven Unser und Franck Spielmann haben sich für eine Ausbildung beim Reifenhersteller Michelin in Karlsruhe entschieden. Für ihre Erfahrungsberichte in Sachen grenzüberscheitende Ausbildung haben sie sogar eine Auszeichnung erhalten.

Die beiden Michelin-Azubis Franck Spielmann (links) und Sven Unser (rechts) erhalten ihre Auszeichnung von der Region GrandEst. (Foto: Michelin)

Die Region GrandEst vergibt den Preis „Les Palmes de l’apprentissage“ an Universitäten, Lehrkräfte oder Auszubildende, die in der grenzüberschreitenden Ausbildung besonderes Engagement gezeigt haben. Im Interview mit dem Chemie-Azubi erklären die beiden Preisträger, warum sie den Schritt nach Deutschland gewagt haben und was sie noch alles für ihr Berufsleben planen.

Sie haben für ihre Berichte in der grenzüberschreitenden Ausbildung einen Preis erhalten. Warum hatten Sie sich für eine Ausbildung in Deutschland entschieden?

Sven Unser:  Die Entscheidung war für mich einfach. Ich habe deutsche Eltern, gehe aber schon mein ganzes Leben lang in Frankreich zur Schule. Deshalb beherrsche ich die deutsche Sprache sehr gut, bin aber auch mit dem französischen technischen Vokabular gut vertraut.

Franck Spielmann: Eine grenzüberschreitende Ausbildung war eigentlich nicht meine erste Wahl. Ich habe mindestens 30 Bewerbungen an französische Firmen geschickt und keine Antwort bekommen. Mein Vater sagte mir dann, ich könnte sicherlich gut eine Ausbildung in Deutschland machen.

Warum haben Sie sich für Michelin als Ausbildungsbetrieb entschieden?

Sven Unser: Ich hatte mich erst bei Firmen in Frankreich beworben, von denen ich meistens keine Antwort bekam. Deshalb habe ich mich bei der „Chargée de développement de l’apprentissage“ im Lycee Stanislas in Wissembourg nach weiteren Unternehmen erkundigt. Dort hörte ich von Firmen, die auf der Suche nach Schülern sind, welche ein BTS (Duales Studium) oder DUT (Facharbeiter-Abschluss) im Bereich Instandhaltung machen wollen und großes Interesse an uns zeigen. So bin ich auf Michelin in Karlsruhe gekommen.

Franck Spielmann: Mein Vater hat mir direkt Michelin in Karlsruhe als Ausbildungsbetrieb empfohlen.

Wie verstehen sie sich mit Ihren deutschen Ausbildungskollegen?

Sven Unser: Ich verstehe mich extrem gut mit meinen deutschen Arbeitskollegen. Mit dem Arbeitsklima bin ich sehr zufrieden und Kommunikation steht an erster Stelle.

Franck Spielmann: Manchmal ist es kompliziert für mich, sprachlich zurecht zu kommen, vor allem mit den technischen Ausdrücken, aber die Kollegen und ich verstehen uns trotzdem richtig gut.

Was planen Sie für Ihre berufliche Zukunft?

Sven Unser: Nach dem BTS würde ich sehr gerne mit einer Licence Pro (Studium) im Bereich Instandhaltung fortfahren und anschließend bei Michelin arbeiten.

Franck Spielmann: Das gilt für mich auch: Nach dem BTS würde ich gerne ein Licence Pro (Studium) machen und später wieder hier arbeiten.

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Unternehmensprofil

Karlsruhe war 1931 der erste Produktionsstandort von Michelin in Deutschland. Innerhalb des Konzerns ist das Werk ein anerkannter Spezialist für das Produzieren von Leicht-Lkw-Reifen. Die hoch automatisierte Fertigung gehört zu den modernsten der Branche. Das Werk beschäftigt rund 650 Mitarbeiter. Weiter 540 Beschäftigte am Standort arbeiten im Vertrieb, der Erstausrüstung und der Verwaltung.

Ansprechpartner

Anne Schalk
Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA
Michelinstraße 4
76185 Karlsruhe
Tel: +49 721 530 2251
anne.schalk@michelin.com