Auf den Geschmack gekommen

Kategorie: Ausbildung, Duales Studium, Thüringen, Elektroniker (m/w/d) für Betriebstechnik, CWK

Junge Leute brauchen Zeit, um Überblick und schließlich den richtigen Beruf zu finden. Wie etwa Richard Nindelt, Elektroniker für Betriebstechnik. Über kleine Umwege hat der Thüringer für sich und sein Unternehmen genau das Richtige gefunden.

Richard hat beim CWK seine Berufung gefunden. Nach der Ausbildung hängt er jetzt ein Duales Studium dran.

Richard hat beim CWK seine Berufung gefunden. Nach der Ausbildung hängt er jetzt ein Duales Studium dran.

Freitagvormittag, kurz nach 10 Uhr: Richard Nindelt, Elektroniker für Betriebstechnik im Chemiewerk Bad Köstritz, hat Zeit für eine Pause. Die verbringt er aber nicht wie sonst mit seinen Kollegen aus der MSR-Abteilung des hochautomatisierten Produktionsbetriebs, in dem Kieselsäuren, Molekularsiebe und Schwefelverbindungen für den deutschen und den Weltmarkt hergestellt werden. Heute stellt er sich den Fragen des Reporters. Und der 22-Jährige hat jede Menge Interessantes zu erzählen.

Manchmal muss man neu entscheiden

Vor kurzem erst hat er seine dreieinhalbjährige Berufsausbildung ein halbes Jahr früher als regulär beendet. Klar, mit einer Abschlussnote, die eine 1 vor dem Komma hat. Was hat ihn getrieben, so eine herausfordernde und komplexe Materie auch noch vorzeitig in den Griff zu bekommen? Seine Antwort:

„Je stärker ich ins Thema hineingewachsen bin, desto größer ist mein Interesse geworden.“

Davon abgesehen mag Richard das Lernen. Und er ist so diszipliniert, um sich auch in schwierig Verständliches geduldig hineinzuarbeiten, bis der Groschen gefallen ist. Das war schon in der Schule und beim Abi so. Und: Er kann auch schwierige Entscheidungen treffen. Nach dem Abitur hat er an der Universität Jena mit einem Lehrerstudium begonnen, Deutsch und Sport, beides Lieblingsfächer und Themen, die den passionierten Schlagzeuger neben der Musik auch heute noch in seiner Freizeit umtreiben.

„Ich habe allerdings rasch gemerkt, dass das Lehramt mich nicht ausfüllt, sich nie zu der Berufung entwickeln wird, die man braucht, um darauf ein ganzes Leben aufzubauen.“ Was nun? Guter Rat war nicht teuer, hatte doch Richard vor dem Studium immer wieder mal Praktika gemacht und Geschmack an Elektrotechnik gefunden. Einige Bewerbungen später hatte er den Ausbildungsplatz im Chemiewerk Bad Köstritz, nur wenige Kilometer entfernt von seinem Wohnort.

Vielfalt und Abwechslung

Und nun, als frischgebackener Facharbeiter, verstärkt er die Reihen der MSR-Abteilung. „Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik“, übersetzt er. „Wir sind für die vielen Maschinen und Antriebe im Werk zuständig, kümmern uns zum Beispiel um deren Wartung und Instandsetzung.“ Zu den Aufgaben der Elektroniker gehört aber auch die Automatisierung der Anlagen und deren zuverlässige Steuerung durch das Leitsystem.

„Das Know-how unserer Abteilung ist auch gefragt, wenn es gilt, die Steuerung eines veränderten Reaktionsprozesses technisch anzupassen, damit sich mehr Produkt aus dem Prozess herausholen lässt“, berichtet der Jungfacharbeiter. Natürlich, seine Entscheidung für die Lehre hat er nie bereut:

„Das ist etwas Bodenständiges, Praktisches. Ich mag die Abwechslung, komme jeden Morgen gerne zeitig auf Arbeit, weil ich weiß, dass interessante Aufgaben auf mich warten.“

Versprechen für die Zukunft

Ab Oktober 2022 steht ihm wieder mal ein Neuanfang bevor. Richard wird als CWK-Werksstudent – natürlich mit angemessener Bezahlung! – an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach in drei Jahren zum Ingenieur für Elektrotechnik und Automatisierungstechnik ausgebildet, mit der Spezialisierung Prozessautomation. „Immer im Wechsel werde ich drei Monate im Unternehmen und drei Monate an der Hochschule sein“, erklärt der auch an Theorie und Tüfteln interessierte junge Mann.

Ob das Handwerkliche, Programmieren oder Automatisation: Am Anfang war das Interesse, sein Potenzial für diesen Beruf hat Richard erst während der Ausbildung und bei der Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Aufgaben entdeckt.

„Ohne die Lehre wäre ich wohl nicht auf diesen Weg gekommen.“

Zumal ihm die Kollegen seine ständige Fragerei nicht übelgenommen hätten. „Im Gegenteil“, sagt er mit Dankbarkeit im Blick: „Ich bin sehr herzlich aufgenommen und immer bestens unterstützt worden.“ Auch ein Weg, um fürs Unternehmen Ingenieure zu finden, die die Automatisierungslösungen der Zukunft finden und entwickeln werden.

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Unternehmensprofil

Das Chemiewerk Bad Köstritz (CWK) gibt es seit 1831 – es ist eine der ältesten Chemiefabriken Deutschlands! Heute arbeiten hier rund 270 Beschäftigte und fertigen hochwertige Spezialchemikalien der Produktgruppen Kieselsäuren, Molekularsiebe und Schwefelverbindungen.

Gesellschafter Kurt Leopold hat den Betrieb 1991 übernommen. Das CWK wächst seitdem jährlich um rund zehn Prozent, der Umsatz lag 2021 bei 73 Millionen Euro. Die Gewinne fließen ins Unternehmen zurück, um dessen weitere Entwicklung zu fördern. Aktuell wird etwa die Produktion weiter automatisiert.

Das CWK setzt auf die eigene Ausbildung. Derzeit lernen hier um die 20 Azubis in den Berufsfeldern Chemikant*in, Chemielaborant*in und Industriemechaniker*in.

Ansprechpartner

Michael Klopfer
Personalreferent
CWK Chemiewerk Bad Köstritz GmbH
Heinrichshall 2
07586 Bad Köstritz
Tel: +49 (0) 36605 - 81 146
bewerbung@cwk-bk.de