Abgeschaltet: Wenn die Anlagen stillstehen

Kategorie: Stories, Rheinland-Pfalz, Evonik Worms

Eine Woche lang standen die Chemieanlagen von Evonik in Worms still. An Arbeit fehlte es den Mitarbeitern nicht. An allen Ecken wurde geprüft, gebohrt, gesägt und gereinigt. Denn es standen wichtige Wartungsarbeiten im Terminkalender. Und die fallen bei einem Chemieunternehmen ziemlich groß aus: 500 Maßnahmen zur Instandhaltung standen auf der Liste.

Ein Werksstillstand erfordert viel Planung im Voraus (Foto: Markus Schmidt / Evonik).

Ein Werksstillstand erfordert viel Planung im Voraus (Foto: Markus Schmidt / Evonik).

55 Meter hoch ist der Kamin, den ein Mitarbeiter prüft (Foto: Markus Schmidt / Evonik).

55 Meter hoch ist der Kamin, den ein Mitarbeiter prüft (Foto: Markus Schmidt / Evonik).

Schutzkleidung ist in einem Chemie-Betrieb wichtig (Foto: Markus Schmidt / Evonik).

Schutzkleidung ist in einem Chemie-Betrieb wichtig (Foto: Markus Schmidt / Evonik).

1.000 Menschen arbeiten bei Evonik in Worms. Hinzu kommen noch ungefähr 100 Azubis. Für alle war die letzte Märzwoche etwas Besonderes: So ein Werksstillstand kommt schließlich nur alle paar Jahre vor.

Alle Leitungen des Energienetzes für die Ver- und Entsorgung wurden vom Netz genommen und vollständig geprüft. Sogar die Haupt-Stromversorgung des Werks wurde für einen Tag unterbrochen.

Bei der Gelegenheit schalteten die Betriebe alle Produktionsanlagen ab, um sie zu warten und instand zu setzen. Alle Stromeinspeisungen, Zuleitungen und Schalteinrichtungen wurden gecheckt, Transformatoren überprüft, Dampf- und Druckleitungen gesäubert, Anlagenteile erneuert.

Spezialauftrag für Taucher und Kletterer

Für Spezialaufgaben kamen rund 1.000 Fachleute von anderen Firmen nach Worms. Sogar ein Taucher war gefragt. Er befreite den Wasserzulauf zum Werk von Muscheln und Ablagerungen. Durch diese Rohrleitung strömen täglich mehrere tausend Kubikmeter Wasser aus dem Rhein ins Werk, um die Anlagen zu kühlen.

Tief in den Rhein musste also der Taucher, hoch hinaus ging es für einen Kletterer: 55 Meter hoch in einen Kamin, dessen Innenwand geprüft werden musste. Dazu wurde der Mitarbeiter mit einem Kran in den Kaminschacht gelassen.

Werksstillstand ist eine Ausnahmesituation

So ein Werksstillstand ist alles andere als Alltag. Schon Monate im Voraus wurden Aufgaben und Zeitpläne sorgfältig vorbereitet. Alles musste reibungslos laufen und die Mitarbeiter wie die Räder eines Uhrwerks genau zusammen arbeiten. Dafür wurden sowohl die Mitarbeiter von Evonik als auch die Fachkräfte andere Firmen speziell für ihre Aufgaben geschult. Auch besondere Schutzkleidung war ein Muss.

Helm und Arbeitsjacken sind hier im Werk für Jeden Pflicht. Aber auch Schutzbrillen und Handschuhe sind vorgeschrieben. Und für bestimmte Aufgaben wurden Atemmasken oder Schutzanzüge für den gesamten Körper verteilt.  

"Für unsere Mitarbeiter steht sicheres Verhalten seit jeher im Vordergrund. Durch ihre Umsicht leisten sie alle einen wichtigen Beitrag für sicheres und unfallfreies Arbeiten während des Werkstillstandes",

erklärt der Standortleiter Udo Gropp.

Mission erfolgreich beendet

Eine Woche lang dauerten die Wartungsarbeiten, Instandsetzung und TÜV-Prüfungen insgesamt. Am Ende konnte der normale Produktionsbetrieb wieder aufgenommen werden. Jetzt produziert Evonik in Worms wieder Grundstoffe, zum Beispiel für Plexiglas-Autorückleuchten oder spezielle Solaranlagen.

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Unternehmensprofil

Wichtiger Hinweis:

Evonik verkaufte die Plexiglas-Sparte. Der Standort in Worms gehört nun zur Röhm GmbH. Stories über die Ausbildung bei Röhm lest ihr natürlich im #ChemieAzubi-Blog!

 

Die Evonik Industries AG ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. In Worms arbeiten ca. 1000 Menschen. Hier werden die Grundstoffe für viele Evonik-Produkte wie z.B. PLEXIGLAS® hergestellt, sowie weitere Produkte für den Automobilbau, Farben und Lacke, Klebstoffe, Elektronik oder Kontaktlinsen.

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