Was eine Lacklaborantin bei Jaegerlacke an Farben so liebt

Kategorie: Ausbildung, Stories, Baden-Württemberg, Lacklaborant (m/w/d), Jaeger Lackfabrik

Farben sind die große Leidenschaft von Susanna. Privat zeichnet sie mit Hingabe wunderschöne Bilder wie Hochzeitspaare und Haustiere. Beruflich optimiert sie Farbe bei Jaegerlacke in Möglingen. Bist du auch so kreativ?

Effektpigmente: Sie verleihen Lacken den Glanz und das gewisse Etwas. Bild: aktiv/Roland Sigwart

Effektpigmente: Sie verleihen Lacken den Glanz und das gewisse Etwas. Bild: aktiv/Roland Sigwart

Susanna Bertsch ist privat eine leidenschaftliche Hobbymalerin. Bild: privat

Ein Leben ohne Farben kann sich Susanna nicht vorstellen. Als Lacklaborantin entwickelt und verfeinert sie Rezepturen für Lacke und Beschichtungen beim Farben- und Lackhersteller Paul Jaeger im Möglingen.

Nach Feierabend bringt die Hobbymalerin Acrylfarben auf Leinwände und malt im Auftrag von Freunden und Verwandten Wunschmotive.

„Mein Beruf ist ein echter Volltreffer. Ich kann mir nicht vorstellen, nur am Schreibtisch zu sitzen, ich brauche was zum Anfassen,“ sagt sie beim Besuch von aktiv, und ihre Augen leuchten.

2017 begann sie ihre Ausbildung bei Paul Jaeger. Das Unternehmen stellt mit 60 Beschäftigten Isolier-, Absperr- und Renovierfarben her, aber auch Holz- und Metalllacke, Markierungsfarben, Kalkputze und Anti-Schimmel-Mittel. Mehr als 120 Produkte vertreibt der Mittelständler an Profis sowie Heimwerker.

Die Produktvielfalt macht den Job so spannend:

„Ich habe ständig neue Aufgaben und begleite Projekte vom Anfang bis zum Ende. Eine Nikotinabsperrfarbe muss zum Beispiel ganz andere Anforderungen erfüllen als eine Badewannenbeschichtung. Eine Straßenmarkierung muss rutsch- und abriebfest sein, ein Klarlack einen guten Verlauf haben.“

Erfahrung und Wissen über chemische Zusammenhänge sind für die Arbeit nötig

Im Prüf- und Entwicklungslabor stellt Bertsch 300 Gramm schwere Ansätze eines Produkts her.

Manchmal dauert es, bis ein Problem gelöst ist. So tüftelte sie zum Beispiel lange an ihrer Prüfungsaufgabe, einem spritzbaren Metalllack in Himbeerrot: „Die Farbe fand ich super, aber der Lack neigte zur Kantenflucht. Das heißt, er zog sich zusammen, der Lackauftrag war nicht gleichmäßig“, berichtet sie.

In vielen Stunden optimierte sie die Rezeptur so lange, bis der Auftrag überall passte. Bei solchen Optimierungen ist Geduld gefragt. Die stellt die 22-Jährige im Job beim Experimentieren und privat bei ihrer Malerei unter Beweis: „Ich habe vor Kurzem die Katzen einer Verwandten gemalt, da waren unendlich viele Pinselstriche für das Fell nötig“, erzählt sie.

Um alle Zutaten optimal zu kombinieren, ist Erfahrung und Wissen über chemische Zusammenhänge nötig. „Man sollte zum Beispiel den pH-Wert im Auge behalten, saure und alkalische Komponenten vertragen sich nicht immer“, sagt Susanna.

Die große Auswahl an Spezialprodukten im Unternehmen half ihr in der Stuttgarter Berufsschule: „Ich habe hier in der Praxis sehr viel kennengelernt, was meine Kollegen in der Berufsschule nur aus der Theorie kannten.“ In ihrem Ausbildungsjahrgang waren junge Leute aus ganz Deutschland, denn nur wenige Schulen und Betriebe bieten die Ausbildung zur Lacklaborantin an.

„Dabei ist es ein vielseitiger, spannender und kreativer Job“, sagt Bertsch, die nach der Schule verschiedene Handwerksberufe in Praktika kennenlernte. Zum Beispiel, wenn man die Deckfähigkeit eines türkisblauen Lacks optimal einstellt. Dazu trägt sie den Lack auf eine schwarz-weiße Musterkarte auf. Im Farbmessgerät werden die Farbtöne vermessen und exakt bestimmt.

Bei der ersten Augenprüfung ist Genauigkeit gefragt: „Geprüft wird bei Tageslicht. Die Fassade des Gebäudes gegenüber hat einen Gelbton, der bei Sonnenlicht reflektiert – das verfälscht das Ergebnis“, erklärt sie. Und geht zu einem anderen Fenster, bevor sie den Farbstreifen in ein weiteres Testgerät legt. Die Ergebnisse erfasst sie in einem modernen digitalen System. Gleichzeitig kommt auch hier die Künstlerin in ihr zum Vorschein: In einem liebevoll gestalteten Notizbuch hält sie ihre Erkenntnisse auch handschriftlich und mit kleinen Skizzen fest.

Azubi-Interview: 3 Fragen an Susanna

Dich interessiert die Arbeit als Lacklaborant:in? Freie Stellen sind bei Elementare Vielfalt - aus ganz Deutschland.

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Unternehmensprofil

Paul Jaeger ist ein konzernunabhängiger Mittelständler in der Lack- und Farbenbranche. Die etwa 60 Mitarbeiter praktizieren „innovatives Made in Germany“ – mit viel Kundenservice auf allen Kanälen. Unsere Produkte sind hochwertige Spezialitäten im Bereich Bautenanstrichmittel – und kreative Neuerungen mit dekorativen Gestaltungsmaterialien. Die Ausbildungsquote von zehn Prozent zeigt: Wir nehmen die Qualifikation junger Menschen ernst. Und bilden Industriekaufleute, Chemikanten, Lacklaboranten und Produktionsfachkräfte Chemie aus. Weitere Informationen sind auf unserer Ausbildungsseite.

Ansprechpartner

Diana Jahl
Ausbildungsleitung
Paul Jaeger GmbH & Co. KG
Siemensstraße 6
71696 Möglingen
Tel: 07141 2444 20
Mobil: 0151 654 700 95 (WhatsApp)
Fax: 07141 24 44 44
willkommen@jaegerlacke.de