Sei Dir Deiner Stärken bewusst!

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Reinhold Stritzelberger ist Trainer für Selbstmotivation. Dem ChemieAzubi verrät er, wie Azubis ihre Ausbildung erfolgreich angehen können.

Am Anfang ist man immer hochmotiviert. Später fallen die Sprünge kleiner aus. Man hat weniger Energie für die Sache, von der man zu Beginn so begeistert war. Wie bleibt man nun über einen langen Zeitraum motiviert? (Foto: Viktor Hanacek, picjumbo, CC0

Damit die Sprünge hoch bleiben - wie bleibt man über einen langen Zeitraum motiviert? (Foto: Viktor Hanacek, picjumbo, CC0).

Reinhold Stritzelberger ist Coach und Trainer für Selbstmotivation. Die ARD nennt ihn „Deutschlands Experte für Dauerhafte Selbst-Motivation“ (Foto: mh-foto).

Reinhold Stritzelberger ist Coach und Trainer für Selbstmotivation. Die ARD nennt ihn „Deutschlands Experte für Dauerhafte Selbst-Motivation“ (Foto: mh-foto).

Herr Stritzelberger, wie schafft man es denn, mit Spaß zu lernen?

"Das ist ganz einfach: Es gibt Lerntechniken, die sicher funktionieren – und dabei noch Spaß machen. Das lernt man leider nicht in der Schule. Teilweise sind das Methoden und Tricks, die schon die alten Griechen kannten, teilweise sind das neuere Tools.

Da erlebt man hautnah, dass Lernen nicht anstrengend sein muss. Da sind wir übrigens auch schon wieder bei der Selbstmotivation: Wer gerne lernt, lernt nicht nur leichter – er lernt vor allem auch motivierter, weil ihm die Sache an sich Freude bereitet. Da muss man dann überhaupt nicht mehr mit Belohnungen oder gar Bestrafungen arbeiten."

Wie man in der Ausbildung motiviert bleibt

"Vielleicht ist dies auch das entscheidende Kriterium zwischen einem durchschnittlichen Menschen und einem dauerhaft erfolgreichen: Der Erfolgreiche setzt ohne wenn und aber um, was er sich und anderen verspricht. Das gilt auch für Azubis."

 

Wie können Azubis motiviert durch die Ausbildung kommen? 
"Erstens: Überleg dir ganz konkret, warum du diese Ausbildung machst. Das können gute berufliche Perspektiven sein; die Thematik an sich; das namhafte Unternehmen; das Umfeld und und und. Am besten schreib dir das auf und lies es dir ab und zu wieder durch.

Zweitens: Überlege dir, was für Schwierigkeiten auf dich zukommen könnten. Angefangen von Problemen in der Schule über unliebsame Ausbilder oder Kollegen bis hin zur Tatsache, dass weniger Zeit für Freizeit bleibt. Frage dich, warum es dir Wert ist, das alles in Kauf zu nehmen.

Drittens: Sei selbstbewusst. Hinter diesem Wort steckt „Sei dir deiner selbst bewusst“. Das bedeutet, dass du um deine Stärken (und Schwächen) wissen solltest. Das bedeutet auch, dass du dir nicht alles gefallen lassen brauchst und Rückgrat zeigen darfst. Du bist zwar als Azubi auf der untersten Hierarchiestufe – menschlich aber auf einer Augenhöhe mit allen anderen."

Und wenn die Motivation Pause macht?

Und was macht man, wenn einen die Motivation verlässt?
"Wer die obigen Ratschläge beherzigt, hat sich vorher schon gegen Schwierigkeiten – die übrigens in allen Lebenslagen vorkommen können – gewappnet. Er hat die Hürden innerlich bereits genommen und wird diese auch in der Realität gut meistern. Zudem sollte er sich immer wieder durchlesen, was für Gründe er sich aufgeschrieben hatte, warum er die Ausbildung macht.

Das ist wie bei einer Bergtour: Ich habe mir den Gipfel als Ziel ausgesucht und es ist von vornherein klar, dass bis dahin einige schwierige Passagen kommen. Aber wenn ich wirklich auf den Gipfel will, klage ich nicht, sondern gehe diese Passagen schwungvoll an."

Wie man Ziele findet und erreicht

Was sollten Azubis denn beachten, wenn sie sich ihre Ziele stecken?
"Ziele sollen immer so ausgerichtet sein, dass ich mir nicht hundertprozentig sicher sein kann, sie auch wirklich zu schaffen. Wie es am einfachsten geht, habe ich in der 3A+a-Methode heruntergebrochen. Das bedeutet:
Erstes A= Attraktivität. Dein Ziel muss für dich selbst (und nicht für jemand anderen) so stark sein, dass du es wirklich erreichen willst. Dahinter steckt immer das Motiv, also die Frage, warum du es erreichen willst. Um das zu verstärken, kannst du dich für die Zielerreichung und für zwischenzeitliche Meilensteine belohnen oder, wenn es nicht so klappt, ‚bestrafen‘.
Zweites A= Aufwand. Um ein Ziel zu erreichen, muss man immer einen Preis zahlen. Ich muss etwas dafür tun. Was genau, das lohnt es sich zu notieren: Wie viele zusätzliche Stunden muss ich dafür investieren? Wo muss ich meinen inneren Schweinehund überwinden? Aufschreiben, anschauen und sich fragen: ‚Lohnt sich das?‘

Sich selbst ein Versprechen geben und verbindlich bleiben

Drittes A= Aktion. Jetzt gilt es noch, den ersten konkreten Schritt mit exaktem Datum festzulegen. Dann notiert man die Daten für das vorgenommene Erreichen des Ziels sowie der möglichen Zwischenziele. Und dann legt man los.
Fehlt noch das kleine a – das steht für ‚aufschreiben‘. Alles, was du dir notierst, wird verbindlicher und damit wahrscheinlicher, dass du es erreichst. Unser Gehirn verbindet mit aufgeschriebenen Zielen mehr Ernsthaftigkeit, als wenn etwas nur (dahin) gesagt wird."

Wer mehr lesen möchte: Hier findet man Bücher über Selbstmotivation und Willensstärke von ihm. Und in diesem Video kann man sich die Tipps auch anschauen:

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