Kupfer: Der Leiter

Kategorie: Stories, Baden-Württemberg

Ohne Kupfer gäbe es wohl keine E-Mobilität: Jedes Elektroauto benötigt zwischen 40 und 80 Kilo Kupfer – wesentlich mehr als ein Verbrenner. Was das Metall noch so alles draufhat, lest ihr hier.

Kupfer ist das chemische Element mit dem Elementsymbol Cu und der Ordnungszahl 29. (Foto: Jurii/images-of-elements.com)

Kupfer ist das chemische Element mit dem Elementsymbol Cu und der Ordnungszahl 29. (Foto: Jurii/images-of-elements.com)

Kupfer begleitet die menschliche Zivilisation seit 10.000 Jahren – von den ersten Schwertern über Rohre bis zu den heutigen Koaxial-Kabeln und Leiterplatten in Handys. 

Vorkommen

Der bedeutendste Kupfer-Produzent ist Chile mit einer Förderung von 550 Millionen Tonnen pro Jahr. Mit großem Abstand folgen Peru und die USA.

Verwendung

Kupfer ist als relativ weiches Metall gut formbar und zäh. Es ist ein edles Metall, das eine außergewöhnlich hohe Leitfähigkeit für Wärme und Strom besitzt. Daher liegen die Haupteinsatzgebiete vor allem in den Bereichen elektrische Leitung und Wärmeaustausch. Den größten Teil benötigen Sanitäts- und Elektroinstallationen (75 Prozent). Die Palette der Verwendungen hat sich jedoch in neuerer Zeit vergrößert. Kupfer ist ein wichtiges Material für die Automobilindustrie. In einem herkömmlichen Auto stecken im Schnitt 25 Kilo Kupfer. Elektroautos benötigen zwischen 40 und 80 Kilo Kupfer. 15 Prozent der Handys bestehen aus Kupfer. Darüber hinaus zählt Kupfer auch zur Gruppe der Münzmetalle.

Geschichte

Kupfer begleitet die menschliche Zivilisation bereits seit 10.000 Jahren. Es war das erste Metall, das von Menschen genutzt wurde. In Anatolien wurden Schmuckperlen aus Kupfer gefunden, die von 8000 v.Ch. stammen. Die Ägypter verwendeten Kupfer für Wasserleitungen, und für die Herstellung von Werkzeugen und Waffen wurde dieses Metall sehr früh eingesetzt. Legierungen wie Bronze (Kupfer in Verbindung mit Zinn) und Messing (Kupfer in Verbindung mit Zink) kannte man bereits 2000 v.Ch. – sie machten das weiche Metall härter.

Kupfer und Recycling

Bereits in der Antike wurde Kupfer als wertvolles und beständiges Gebrauchsmaterial angesehen, so dass das Recycling von Kupfer und Kupferlegierungen, schon damals üblich war. Der Werkstoff Kupfer kann aus Altmaterialien ohne Qualitätseinbußen beliebig oft recycelt werden, denn die elektrolytische Raffination ermöglicht es, unedle und edle Verunreinigungen aus Kupfer restlos zu entfernen.

Kupfer ist das bedeutendste Industriemetall. Es ist wie die Edelmetalle Gold oder Silber immer wieder in seine Ursprungsform rückführbar. Aus diesem Nutzwert und dem hohen Kupferpreis resultiert heutzutage der Anstieg der Diebstähle von kupferhaltigen Gegenständen. Besonders betroffen sind auch Erdungskabel von Eisenbahnen: Der Deutschen Bahn AG entstanden im Jahr 2015 rund 14 Mio. Euro Schaden. Mehr zum Kupferrecycling: www.kupferinstitut.de

Umweltschutz und soziale Konflikte

Der Kupferabbau ist in vielerlei Hinsicht problematisch. Die Minen im Tagebau hinterlassen tiefe Wunden in der Landschaft, der Abraum türmt sich zu riesigen Bergen, der große Wasserverbrauch führt zu Wasserverknappung in der Region und bei der Verhüttung beispielsweise Schwefeldioxid.

Mehr über den Preis, die Gewinnung und Verwendung von Kupfer finden Sie in den Beiträgen des Instituts für seltene Erden und strategische Metalle

Interessant

Einer der größten Finanzskandale der neueren Geschichte ist die Sumitomo-Affäre. Sie beruhte auf dem Handel mit Kupfer. In Folge der Aufdeckung sank 1996 der Kupferpreis innerhalb eines Tages um 27 Prozent. 

Mehr Informationen über die Verwertung und Produktion in Deutschland gibt es beim Umweltbundesamt

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