Wasserstoff: pure Energie

Kategorie: Stories, Baden-Württemberg

Wasserstoff ist das chemische Element, das am häufigsten im Universum vorkommt – und es ist Hoffnungsträger beim Fahrzeugantrieb. Noch wird der größte Teil des Wasserstoffs aus Erdgas gewonnen.

Wasserstoff hat die Ordnungszahl 1 im PSE, wird also als H1 bezeichnet. Es liegt im Aggregatzustand als farbloses Gas (H2) vor. (Foto: akitada31, Pixabay, CC0)

Henry Cavendish entdeckte den Wasserstoff 1766. (Bild: Wikipedia/gemeinfrei)

Henry Cavendish entdeckte den Wasserstoff 1766. (Bild: Wikipedia/gemeinfrei)

Wasserstoff Aggregatzustand

Wasserstoff ist ein farbloses, geschmackloses und geruchloses Gas. Das häufigste und gleichzeitig leichteste chemische Element im Universum ist Bestandteil des Wassers und beinahe aller organischen Verbindungen. Entdeckt wurde Wasserstoff vom englischen Chemiker Henry Cavendish im Jahre 1766, als er mit Metallen und Säuren experimentierte. Cavendish nannte das dabei entstandene Gas wegen seiner Brennbarkeit „inflammable air“ (brennbare Luft). 

Wasserstoff ist das leichteste aller Gase (Dichte 84g/m3 bei 15°C und 1 bar). Wasserstoff wird entweder gasförmig bei Umgebungstemperatur bei hohen Drücken (bis zu 300 bar) in Gasflaschen oder Tanks gespeichert, oder er wird praktisch drucklos als tiefkalt verflüssigter Wasserstoff in isolierten Behältern gelagert.

Wenn Wasserstoff "entspannt" wird (z.B. von 175 auf 1 bar), kommt es zu einem geringen Temperaturanstieg (von 20°C auf 25°C). Dieser Temperaturanstieg reicht nicht aus, um ausströmenden Wasserstoff „selbst“ zu entzünden. Die Zündtemperatur liegt bei ca. 600 °C.

Wasserstoff Vorkommen

Der weitaus größte Teil des Wasserstoffs wird heute aus Erdgas gewonnen, ist also fossilen Ursprungs. Um ihn CO2-arm herzustellen, will man ihn künftig aus Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien – zum Beispiel durch Elektrolyse – produzieren.

Wasserstoff Verwendung

Wasserstoff verbrennt mit Sauerstoff oder Luft zu Wasser. Diese Eigenschaft bestimmt die weitaus meisten Anwendungszwecke, wobei die technischen Ziele sehr unterschiedlich sein können. Wasserstoff wird in großen Mengen für Industrieprozesse genutzt. Wasserstoff-Brennstoffzellen sind Hoffnungsträger beim Fahrzeugantrieb. Bis 2023 soll es bundesweit 300 Wasserstofftankstellen geben. In der Raumfahrt dient es als Antriebsbrennstoff und an Bord zur Stromerzeugung. In der Metallindustrie sorgt es in Wärmebehandlungsöfen für glänzende Oberflächen bei Stahl, ebenso wird es eingesetzt zum schnellen Abkühlen von Werkstücken, in der Herstellung ultrafeiner Metallpulver und beim Plasmaschweißen und -schneiden.

  • Wichtig ist es auch zur Herstellung von Ammoniak für Düngemittel.
  • Die Halbleiterindustrie benötigt Wasserstoff für Abscheidungsprozesse, etwa in der Solarindustrie, die Lichttechnik für Leuchtmittel und Lichtwellenleiter.
  • Die Lebensmittelindustrie stellt mithilfe von Wasserstoff Zuckerersatzstoffe oder gehärtete Fette her, mit denen etwa Tiefkühlkost nach dem Auftauen stabil bleibt.
  • Auch Abwasser werden damit gereinigt.
  • In der Glasindustrie sorgt es beim Schmelzen für weniger Emissionen und klareres Glas.
  • In der Pharmazie und Biotechnik wird es zur Zellkonservierung sowie in der Labor- und Analysetechnik verwendet.
  • In Form von Peroxid fungiert es als medizinisches Sterilisationsmittel oder als Bleiche, etwa in der Zellstoffherstellung.

Wer verkauft Wasserstoff?

Unter den großen Herstellern von Industriegasen ist in Deutschland Linde der mit Abstand größte Anbieter. Wettbewerber sind Air Liquide (Frankreich) und Air Products (USA), Taiyo Nippon Sanso (Japan) oder Xebec Adsorption (Kanada). Führende Anbieter für Wasserstoffperoxid sind Evonik (Deutschland) und Solway (Belgien).

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