Auf dem richtigen Weg

Kategorie: Ausbildung, Sachsen, Chemikant (m/w/d), Wacker Chemie AG

Manchmal muss man auch harte, einschneidende Entscheidungen treffen. Felix Bahrmann hat das getan und weiß sich nach dem ersten Jahr in der Chemikantenausbildung bei WACKER in Nünchritz in der richtigen Spur.

Felix Bahrmann weiß sich nach dem ersten Jahr in der Chemikantenausbildung bei WACKER in Nünchritz in der richtigen Spur.

Felix Bahrmann weiß sich nach dem ersten Jahr in der Chemikantenausbildung bei WACKER in Nünchritz in der richtigen Spur.

Felix Bahrmann ist beim Gespräch ganz entspannt. Aufregung wäre auch völlig fehl am Platz, denn der 23-Jährige hat gerade sein erstes Ausbildungsjahr als Chemikant bei WACKER im sächsischen Nünchritz abgeschlossen. Mit prima Ergebnissen natürlich und mit ständig wachsendem Spaß an der Sache. Und vor allem weiß er sich nach diesem Jahr endlich auf dem richtigen Weg. „Mein Ziel ist es, die Ausbildung so gut wie möglich abzuschließen und dann hier im Werk an dem Platz, wo ich gebraucht werde, meine Arbeit zu machen.“

Reißleine gezogen

So ruhig und reflektiert wäre der junge Mann bei der gleichen Frage vor wenigen Jahren noch nicht gewesen. Felix hatte vor vier Jahren an Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden ein Chemieingenieurwesen-Studium begonnen. Allerdings: Das Studium wurde mit der Zeit immer theoretischer – und damit langweiliger – und zudem kamen noch die Corona-Folgen hinzu.

„Die Studenten wurden mit der Organisation ihres Studiums sehr allein gelassen, Anleitungen gab es kaum“, berichtet er, „auch die älteren Semester konnten nicht helfen, schließlich waren alle nur noch zu Hause, Veranstaltungen an der Hochschule fanden kaum noch statt“. Seine Entscheidung, an die Technische Universität der sächsischen Landeshauptstadt zu wechseln und dort auf Lehramt (Mathematik und Chemie) zu studieren, erwies sich als Wechsel vom Landregen in einen fetten und dauerhaften Wolkenbruch. „Hier waren mit Chemie, Mathematik und Erziehungswissenschaften drei Fakultäten zuständig und jede hat ihre eigenen Regeln und Vorgaben.“

Mit dem Ausblick auf weitere Jahre Unsicherheit, Unzufriedenheit und Chaos zog Felix wie viele seiner Kommilitonen die Reißleine. (Aus seinem Bekanntenkreis haben von gut 40 Studenten nur drei ihr Studium durchgezogen und zum Abschluss gebracht.) „Lieber selbstbestimmt eine eigene Entscheidung treffen als irgendwann an Umständen, die man nicht beeinflussen kann, zu scheitern“, kommentiert er trocken.

Neustart als Azubi

Klar, etwas mit Chemie sollte es schon sein. Deshalb auch die Bewerbung bei WACKER in Nünchritz, wo rund 1500 Beschäftigte Reinstsilicium, Silane, Silikone, Silikonöle und diverse Zwischenprodukte herstellen. Die Liebe zum Fach hatte eine engagierte Lehrerin bei ihm schon in der Schule geweckt, der Großvater zudem als Chemiefacharbeiter gearbeitet. Sein Gedankengang:

„In der Ausbildung bekomme ich einen vorgegebenen Plan, muss den abarbeiten und bin sicher, am Ende eine umfassende Ausbildung bekommen zu haben.“

Diese Entscheidung hat sich als goldrichtig erwiesen. „Im ersten Jahr ist man zwar größtenteils nicht im Betrieb, aber in der Praxisschule ist das Miteinander, zwischen den Azubis und zwischen Ausbildern und Lehrlingen, menschlicher, enger“, konstatiert Felix Bahrmann. „Praxisschule“ ist übrigens seine private, recht liebevolle Bezeichnung für die Bildungsstätte Nünchritz der ASG - Anerkannte Schulgesellschaft Sachsen mbH. Hier findet die berufspraktische Ausbildung statt, die WACKER im Werk nicht leisten kann.

Mit dem Wechsel ins zweite Lehrjahr steht nun wieder Neues bevor, das praktische Kennenlernen und Arbeiten in den einzelnen Betriebsstätten des Werks. Er freut sich drauf, auch wenn das bedeutet, „sich eine Methodik anzueignen, wie man mit der Praxis umgeht, um das Maximale für sich herauszuholen“. Und was wird nach dem Facharbeiterabschluss, schließlich sollten ja die Studienjahre nicht umsonst gewesen sein?

Kampfrichter und Jugendtrainer

„Ich will die Ausbildung bestmöglich abschließen, hier ganz regulär arbeiten gehen. Und falls der Betrieb auf mich zukommen sollte im Hinblick auf Weiterbildung etc., dann bin ich dafür natürlich offen“, sagt Felix. „Wenn Bedarf besteht, dann gerne.“ Man könne sich auch selbst weiterbilden, nebenberuflich studieren, „ich habe schließlich freiwillig aufgehört und kann dort weitermachen, wo ich das Studium beendet habe“. An Energie fehlt es dem passionierten Fahrradfahrer und Judoka beim Döbelner SC jedenfalls nicht. Einen großen Teil seiner Freizeit verbringt er im Verein als Sportler, Jugendtrainer und Kampfrichter: inklusive der entsprechenden Weiterbildungen.

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Unternehmensprofil

Die Wacker Chemie AG am Standort Nünchritz ist mit rund 1.500 Mitarbeitern der größte Chemiearbeitgeber in Sachsen.

Hier werden chemische Stoffe auf Silicium-Basis produziert, vor allem etwa 200 verschiedene Silicone, hochdisperse, pyrogene Kieselsäuren und hochreines polykristallines Silicium für die Solarindustrie. Darüber hinaus wird am Standort eine Kartuschen-Abfüllanlage für Silicon-Kleb- und Dichtmassen betrieben.

Der abfallarme und energieeffiziente Anlagenverbund senkt den Rohstoff- und Energieverbrauch kontinuierlich und reduziert Umweltbelastungen im Abwasser und in der Abluft.

Wacker Nünchritz bildet jedes Jahr im Schnitt um die 20 Auszubildende in unterschiedlichen Berufsgruppen oder dualen Studiengängen aus:

- Chemikant (w/m/d)

- Mechatroniker (w/m/d)

- Industriemechaniker (w/m/d)

- Elektroniker für Automatisierungstechnik (w/m/d)

- Duales Studium Verfahrenstechnik (w/m/d)

- Duales Studium Elektrotechnik (w/m/d)

Ansprechpartner

Claudia Hierl
Ausbildungsreferentin
Wacker Chemie AG
Friedrich-von-Heyden-Platz 1
01612 Nünchritz
Tel: (+49) 035265 7 2513
ausbildung.nuenchritz@wacker.com