Vom Azubi zum Chef: Geht das?

Kategorie: Ausbildung, Baden-Württemberg, Chemikant (m/w/d), Henkel

Nach der Ausbildung im Unternehmen Karriere machen, geht das? Der ChemieAzubi hat bei Jürgen Däuber nachgefragt. Er muss es wissen. Als junger Mann entschied er sich für eine Ausbildung zum Chemikanten. Heute ist er Standortleiter bei Henkel in Heidelberg – genau dort, wo er seinen Berufseinstieg als Azubi begonnen hatte.

Jürgen Däuber ist mittlerweile Leiter des Standortes von Henkel in Heidelberg (Foto: Henkel).

Jürgen Däuber ist mittlerweile Leiter des Standortes von Henkel in Heidelberg (Foto: Henkel).

Die Hochschulen platzen aus allen Nähten, während die Unternehmen händeringend nach Auszubildenden suchen. Deswegen fragen sich inzwischen viele Schulabgänger: Ist eine Karriere auch mit einer Ausbildung möglich? Der ChemieAzubi hat dazu bei jemandem nachgefragt, der es wissen muss: Jürgen Däuber.

Am Anfang: Ausbildung als Chemikant

Er entschied sich 1980 für eine Ausbildung zum Chemikanten bei Teroson in Heidelberg. Heute ist er in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb, der seit 1991 zu Henkel gehört, Standortleiter. Nach der Ausbildung war es für den jungen Mann in seiner beruflichen Laufbahn steil bergauf gegangen: Er bildete sich nebenbei an der Abendschule zum Chemietechniker fort, später folgten verschiedene leitende Positionen – unter anderem als Leiter der Abteilung Qualitätsmanagement und -prüfung – sowie Stationen in der Düsseldorfer Konzernzentrale und Frankreich. Seit 2013 leitet er den Heidelberger Standort von Henkel.

Warum hatten Sie sich damals zu einer Ausbildung in einem Chemie-Unternehmen entschieden?

"Mich haben damals Kommunikationstechnik und naturwissenschaftliche Themen sehr interessiert. Ich stand vor der Wahl: entweder eine Ausbildung bei der damaligen Post oder die Ausbildung bei Teroson zum Chemikanten. Am Ende habe ich mich für Teroson entschieden – neben dem guten Ruf war für mich ausschlaggebend, dass das Unternehmen schon damals eine echte Größe im Bereich der Produkte für Autoreparaturen war. Teroson gibt es seit 1924 in Heidelberg, seit 1991 gehört es zu Henkel – und heißt auch so."

Was raten Sie jungen Menschen, die eine Ausbildung haben und nun vorankommen möchten?

"Dass sie sich ihre Neugier und Interesse an Neuem bewahren und offen für Veränderungen sind. Denn meiner Meinung nach ist man in seinem Beruf gut, wenn er einem wirklich Spaß macht. Dann schafft man es auch, die Menschen um einen herum zu begeistern und mitzureißen. Berufseinsteiger sollten sich daher an Menschen mit Visionen und Begeisterung orientieren. Insgesamt gilt: Natürlich kann man als Einzelkämpfer zwar auch weiterkommen – im Team und zusammen mit guten Kollegen erreicht man aber immer mehr."

Welche Eigenschaften sollte man als Chemie-Azubi mitbringen?

"Aus meiner Sicht sind eine naturwissenschaftliche Begabung und Interesse zwingend erforderlich, schließlich soll der Beruf auch Spaß machen. Besonders wichtig ist allerdings auch die Motivation, etwas Neues zu lernen. Speziell als junger Mensch sollte man auf die erfahrenen Kollegen achten – denn nur dann kann man von den Erfahrungen und dem Wissen der anderen profitieren. So lernt man als Auszubildender, was nicht in den Lehrbüchern steht."

Nicht immer lief alles problemlos

Haben Sie es je bereut?

"Auf keinen Fall. Natürlich lief nicht immer alles glatt, aber das ist ja normal. Am Ende habe ich aber nicht nur die Ausbildung verkürzt und sehr gut abgeschlossen, sondern auch eine Einstiegsstelle bekommen. Dann hat mich der Ehrgeiz, mich weiterzuentwickeln, angetrieben. Rückblickend verdanke ich meine Entwicklung meinem Fleiß und sehr guten Vorgesetzten, die mich auf dem Weg begleitet und gefördert haben."

Bietet die Chemie-Branche mehr Karriere-Chancen als andere Industrien?

"Ich persönlich bin davon überzeugt. Schließlich ist Chemie keine ferne Wissenschaft, sondern steckt in fast allen Produkten unseres täglichen Bedarfs. Die Chemie-Branche bietet auf jeden Fall viele Karrieremöglichkeiten in den verschiedenen Bereichen, das wird auch in der Zukunft so sein. Wir bei Henkel entwickeln, produzieren und vertreiben Markenprodukte und Technologien, in sehr unterschiedlichen Märkten und überall auf der Welt. Das bietet eine Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten."

Ist die Chemie-Branche nicht eine Männerdomäne? Oder haben Bewerberinnen gute Karten?

"Ich kann nur dafür werben: Frauen gehören in unsere Ausbildung, Chemie ist keine Männerdomäne! Für Frauen und Männer bietet die Branche die gleichen Karrieremöglichkeiten. Und heute sind gemischte Teams ganz normal – anders als es vielleicht noch vor 30 Jahren war."

Man bildet nicht nur Chemie-Berufe aus

Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es bei Henkel?

"Viele verbinden mit einer Ausbildung bei Henkel vor allem chemische, produktionstechnische oder kaufmännische Berufe, also beispielsweise zum Chemielaboranten oder Industriekaufmann. Dabei hat das Unternehmen noch ganz andere Ausbildungsberufe zu bieten: Henkel bildet an insgesamt neun deutschen Standorten in mehr als 20 Berufen aus – das Angebot geht vom Werkfeuermann bis zur Medizinischen Fachangestellten."

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Unternehmensprofil

Henkel ist weltweit mit führenden Marken und Technologien in drei Unternehmensbereichen tätig: Laundry & Home Care (Wasch-/Reinigungsmittel), Beauty Care und Adhesive Technologies (Klebstoff-Technologien). Henkel wurde 1876 gegründet hat heute rund 50.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen hält mit den bekannten Marken wie Persil, Schwarzkopf oder Loctite bedeutende Marktpositionen im Konsumenten- und im Industriegeschäft. Henkel bildet an neun deutschen Standorten in mehr als 20 Berufen aus.

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Ansprechpartner

Ansprechpartner Bewerbung Henkel
Dr. Loert de Riese-Meyer
Leiter der Ausbildung bei Henkel
Henkel AG & Co. KGaA
Henkelstraße 67
40589 Düsseldorf