Plötzlich mittendrin in der Praxis

Kategorie: Ausbildung, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Chemielaborant (m/w/d), Pharmakant (m/w/d), IDT Biologika

Berufsausbildung in der Corona-Pandemie ist fordernd. Vor allem, wenn ein Lockdown Unterricht unmöglich macht. Aber: So konnten diese vier Azubis schon viel eher und intensiver in die Praxis beim Ausbildungsbetrieb und Impfstoffhersteller IDT Biologika hineinwachsen.

Die vier Azubis konnten viel eher und intensiver in die Praxis beim Ausbildungsbetrieb und Impfstoffhersteller IDT Biologika hineinwachsen

Die vier Azubis konnten viel eher und intensiver in die Praxis beim Ausbildungsbetrieb und Impfstoffhersteller IDT Biologika hineinwachsen. (Foto: Uwe Rempe)

Erst seit dem März 2021 sind diese vier Azubis wieder im modernen Lehrlabor des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld. Quälend lange Monate mussten sie darauf verzichten. Wegen Corona, natürlich. Laura Kappe und Victoria Luisa Corrigan lernen den Beruf des Pharmakanten, Chantal Schildhauer und Alex Hajduk wollen Chemielaboranten werden. Jetzt, Ende Mai 2021, zum Ende ihres ersten Ausbildungsjahres, stecken sie wieder mittendrin in der regulären Berufsausbildung.

„Uns hat das Herz geblutet, dass wir Corona-bedingt nicht ausbilden durften“, sagt Kati Richter, die Leiterin des Lehrlabors. Erst vor zwei Jahren ist es vom Bildungszentrum www.bz-wobi.de, das jährlich im Durchschnitt 120 Azubis für über 100 Kooperationspartner aus der Wirtschaft ausbildet, für viel Geld auf den Stand der Technik gebracht worden. In sechs speziellen Laboren lernen und üben die Azubis in der Grundausbildung beispielsweise auch an Gaschromatographen oder UV-Spektroskopen.

Arbeiten im Ausbildungsbetrieb

Viele Kurse mussten im Herbst und Winter ausfallen, die nun zum Teil nachgeholt werden. Dafür werden sogar die Ferien um einige Zeit verkürzt und das neue Lehrjahr beginnt zeitiger. „Wir raffen den Ausbildungsstoff etwas, sodass das Wichtigste vermittelt werden kann“, sagt Kati Richter. An den Prüfungsvorbereitungen für die Auslerner würden selbstverständlich keine Abstriche gemacht.

„Aber auf der faulen Haut haben unsere Azubis natürlich auch im Lockdown nicht gelegen, im Gegenteil“, weiß Kati Richter. Einerseits wurde zu Hause gelernt, andererseits haben sie in dieser Zeit in ihrem Ausbildungsbetrieb gearbeitet. Im Fall unserer vier Protagonisten ist das das Biopharmazie-Unternehmen IDT Biologika in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt). Es entwickelt und produziert eine Vielzahl biotechnologisch hergestellter Impfstoffe und Pharmazeutika. Derzeit füllt es zum Beispiel auch Covid19-Impfstoffe der Hersteller Johnson & Johnson sowie AstraZeneca ab und verpackt diese.

„Viel eher als normalerweise vorgesehen konnten wir den betrieblichen Alltag kennenlernen und uns daran gewöhnen“, berichtet Victoria Luisa. Dazu gehört etwa auch das Tragen von Masken und Schutzkleidung bei der Arbeit, denn die Pharmahersteller unterliegen alle den strengen hygienischen Anforderungen des weltweit gültigen Regelwerks „Good Manufacturing Practice“ (GMP).

"Es macht auch sehr stolz, dabei mitzuhelfen, dass alle Menschen ihre Covid19-Schutzimpfung bekommen können"

„Es macht auch sehr stolz, dabei mitzuhelfen, dass alle Menschen ihre Covid19-Schutzimpfung bekommen können“, ergänzt Chantal, die von ihren Bekannten immer wieder anerkennend darauf angesprochen wird. Sie arbeitet beispielsweise in den Laboren der chemisch-physikalischen Entwicklungsabteilung der IDT, Laura und Victoria aktuell in der Abfüllung und Verpackung.

Viel Abwechslung und ständig neue Herausforderungen

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, ausgerechnet eine solche Berufsausbildung zu machen? Chemielaboranten etwa führen im Labor chemische Untersuchungen durch, analysieren, stellen chemische Substanzen her, protokollieren und dokumentieren die Ergebnisse und werten sie aus. Pharmakanten arbeiten, oft im Schichtdienst, an automatisierten und komplexen Anlagen, in denen Arzneimittel hergestellt, abgefüllt und verpackt werden. Ist das nicht eintönig?

Alex und Chantal etwa haben sich im Vorfeld der Bewerbung umfassend informiert, diverse Praktika – auch in anderen Bereichen – gemacht, um am Ende festzustellen, dass ihr naturwissenschaftliches Interesse mit der beruflichen Praxis von Laboranten am besten zusammenpasst. Laura merkte beim Biologiestudium, dass ihr beim Büffeln über den Lehrbüchern das Praktische und Technische fehlte. Und Victoria Luisa kam über den Umweg im sozialen Bereich zur Ausbildung zur Pharmakantin.

Trotz der lästigen Corona-Umstände sind alle vier mit voller Begeisterung dabei. Was macht den Spaß aus? Sie nennen die Aufgabenvielfalt, die Herausforderungen beim Umsetzen von Aufgaben, auch das tolle Miteinander in der Ausbildung und im Betrieb. Alex etwa formuliert das so: „Das Schöne ist, dass täglich neue Herausforderungen auf einen warten, es keine stumpfe Wiederholung von einmal Gelerntem gibt.“ Zudem müsse man einerseits ständig seinen Kopf anstrengen, um den richtigen Weg zur Lösung der Aufgabe zu finden, andererseits dabei sehr präzise und genau Regeln einhalten.

Anreiz zum Weiterlernen

Jetzt freuen sich alle erstmal auf die weitere Ausbildung, zweieinhalb Jahre haben sie ja noch vor sich. „Wir sind im Unternehmen sehr gut aufgenommen worden, wollen gerne bei IDT Biologika bleiben“, sagt Laura. Sie wissen, dass sie sich dafür sehr engagieren müssen. Und was kommt nach dem Facharbeiterzeugnis? „Im Moment gilt alle Konzentration dem Ziel, die Berufsausbildung so gut wie möglich abzuschließen“, sagen alle vier unabhängig voneinander. Aber Weiterbildungen in den verschiedensten Formen und Wegen können sie sich sehr gut vorstellen. Das mache schließlich den Reiz dieser Berufe aus. Auch die Übernahmechancen sind sehr hoch, viele ehemalige Azubis sind noch heute bei dem Unternehmen beschäftigt.

IDT bietet jedes Jahr mehr als 20 jungen Menschen die Chance einer dualen Ausbildung in naturwissenschaftlichen, technischen und kaufmännischen Berufen. Auch für 2021 gibt es noch Angebote.

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Unternehmensprofil

IDT Biologika mit 1.500 Beschäftigten hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von Virusimpfstoffen, Gen- und Immuntherapeutika sowie sterilen Flüssigkeiten und lyophilisierten Biologika spezialisiert.

Biologika unterstützt biopharmazeutische und Biotech-Firmen beim komplexen Prozess der Entwicklung und Herstellung von Virusimpfstoffen und Biopharmazeutika. Das schließt ein

- die Produktentwicklung vom Forschungslabor

- über die klinischen Phasen

- bis hin zur kommerziellen Produktion,

- einschließlich der Wirkstoffherstellung,

- Fill- & Finish-Leistungen,

- Verpackung

- und Analytik.

IDT Biologika hat zum Beispiel den COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca und Johnson & Johnson abgefüllt. Sie arbeitet mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung an einem eigenen Impfstoff gegen das Corona-Virus.

Ansprechpartner

Nancy Herrmann
Leiterin Ausbildung S-H-B // Human Resources
IDT Biologika
Am Pharmapark
06861 Dessau-Roßlau
Tel: 034901 885 5666
Nancy.Herrmann@idt-biologika.de