Was man bei einer Bewerbung beachten muss

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Der Chemie-Azubi fragt, und die Personaler antworten: Worauf achten Personalabteilungen bei Bewerbungen für Ausbildungsstellen? Was muss ich bei einer Bewerbung beachten? Wir haben die Verantwortlichen gefragt, was sie empfehlen. Hier die Übersicht mit den Antworten und Tipps direkt aus den Unternehmen.

Was muss ich bei einer Bewerbung beachten? Tipps direkt aus der Personalabteilung (Foto: TG).

Was man bei Bewerbungen beachten sollte: Tipps direkt aus der Personalabteilung (Foto: TG).

In diesen Wochen beginnt die Bewerbungsphase für das nächste Ausbildungsjahr. Für die Schüler (und ihre Eltern) bedeutet das: Bewerbungen schreiben! Dabei kommt oft die Frage auf: Was muss ich bei einer Bewerbung beachten? Ratgeber gibt es viele. Der Chemie-Azubi hat daher bei denen nachgefragt, die einem im Bewerbungsgespräch gegenüber sitzen: Die Personaler und Ausbilder aus den Firmen.

Das Anschreiben

Das erste, was Firmen von einem möglichen neuen Azubi lesen, ist das Anschreiben. Hier sollte man überzeugen. Das heißt, dass man für jede Ausbildungsstelle ein neues Bewerbungsanschreiben schreiben sollte, das auf die Stellenausschreibung Bezug nimmt.

Wer sich im kaufmännischen Bereich bewirbt, sollte wissen, dass mehr mehr auf Form, Rechtschreibung und Sprachstil geachtet wird. Bei einer Ausbildung im technischen oder gewerblichen Bereich (Chemikanten, Mechaniker, Elektroniker usw.) bedeutet es nicht gleich das Aus, wenn ein paar Schreibfehler in der Bewerbung sind.

Natürlich dürfen es keine "fünf Fehler in einem Satz" sein, wie ein Personaler uns erklärte. Wichtig ist, dass der Bewerber das Anschreiben selbst formuliert hat. Denn spätestens beim persönlichen Gespräch merken die Ausbilder, ob ein "Ghostwriter" am Werk war. Ein Check durch die Eltern, Lehrer oder Ausbildungsberater wie Joblotsen ist natürlich ok.

Der Lebenslauf

Das Unternehmen möchte natürlich wissen, wer die Person ist, die sich bewirbt. Daher gehört ein lückenloser Lebenslauf mit allen Stationen in der Schule, bei der Bundeswehr oder einem freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahr (FSJ, FSÖ) in den Lebenslauf.

Gute Noten sind selbstverständlich von Bedeutung. Aber es kommt eben darauf an. Ein Personaler erklärt das so: "Im gewerblichen Bereich legen wir Wert auf gute oder befriedigende Noten in Mathe und den naturwissenschafdtlichen Fächern. Im kaufmännischen Bereich auf Mathe und die Sprache."

Auf Hobbys oder Schulpraktika achten die Personalabteilungen weniger. Der Grund: Schulpraktika sind oft Pflicht und sagen deswegen wenig über echte Interessen aus. Auch bei den Hobbys geben viele Bewerber nur die Standards an, von denen sie glauben, dass sie gut klingen. Das ist schade, denn die Firmen interessieren sich für die Interessen die zukünftigen Azubis.

"Generell betrachten wir die Bewerbung, den Test, die erste Vorstellung als Mosaiksteine, die uns ein Gesamtbild ergeben."

Daher auf jeden Fall ehrenamtliche oder Vereins-Arbeit angeben. Und wenn man in der Freiwilligen Feierwehr ist oder Jugendgruppen betreut, gehört das natürlich in den Lebenslauf. Wer ein Händchen zum Programmieren hat, oder mehrere Sprachen spricht, sollte auch das unter "Besondere Kenntnisse" erwähnen.

Was gar nicht geht

Immer wieder tappen Bewerber in die gleichen Fallen. Hier eine Hitliste der No-Gos:

  • Wer eine Online-Bewerbung abschickt, sollte alle Unterlagen in einem einzigen PDF zusammenfassen. Auf keinen Fall möchte der Empfänger ein Sammelsurium mit unterschiedlichen Dateiformaten wie jpgs, docx, etc. in seinem Postfach vorfinden.
  • Bei Online- Bewerbungen kommt es regelmäßig vor, dass die falsche Firma im Briefkopf steht. Das ist ein No-Go!
  • Ein Anschreiben sollte immer an den Ansprechpartner persönlich gerichtet sein! 
  • Die Anrede sollte richtig sein. Mit ein paar Klicks auf der Unternehmens-Homepage oder einem Anruf in der Firma findet man schnell die richtige Person für seine Bewerbung.
  • Die Bewerbung sollte nicht nach Rauch riechen und frei von Kaffeeflecken und „Eselsohren“ sein - auch das kommt unglaublicherweise vor!

Was sich Personaler wünschen

Eine gute Bewerbung ist fehlerfrei und vollständig; eine richtig gute zeigt, dass man sich für den Beruf und die Ausbildung wirklich interessiert. Personaler würden sich wünschen, dass

  • die Motivation für den Beruf erkennbar ist und dass man eine innere Überzeugung spürt.
  • dass nicht nur Floskeln kommen (z.B. beim Chemikanten: "Ich habe in der Schule schon immer gerne Chemie gemacht...").
  • sich Bewerber wirklich klar darüber werden, für welchen Beruf sie sich bewerben und dass sie wissen, was sie in dem Beruf erwartet. Chemikanten-Bewerber meinen zum Beispiel oft, dass die Berufe des Chemielaboranten und des Chemikanten identisch sind. Oder: Wer absolut keine Ahnung von Physik hat, sollte nicht unbedingt Elektriker werden.
  • sich Bewerber über das Unternehmen informiert und das nicht nur "runterleiert".
  • der Bewerber weiß, ob das Unternehmen den Ausbildungsberuf überhaupt anbietet. Hier hilft die Ausbildungsbörse auf Elementare Vielfalt weiter.

Hier gibt es eine Übersicht über alle Ausbildungsberufe mit Erklärungen.

Viel Glück!

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