Von hier kommen die Genies von morgen

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Der frühe Vogel fängt den Wurm, heißt es im Sprichwort. Klar, dass das Schülerlabor des TGZ Bitterfeld-Wolfen schon in der Grundschule für die Chemie begeistert. Und ganz nebenbei auch etliche Talente zu Tage fördert – wie etwa Jonas Winkler.

Jonas und die Jury beim Jugend-forscht-Regionawettbewerb in Bitterfeld (Foto: Rempe).

Jonas und die Jury beim Jugend-forscht-Regionawettbewerb in Bitterfeld (Foto: Rempe).

„Es freut mich, wenn ich einen kleinen Teil dazu leisten konnte, dass die Industrie ökologischer arbeiten kann“, sagt Jonas Winkler. Dieser selbstbewusste Satz des mittlerweile 18-jährigen Abiturienten des Europagymnasiums „Walther Rathenau“ in Bitterfeld klingt fast ein wenig vermessen, doch der junge Mann hat inzwischen mehrfach bestätigt bekommen, dass es so ist.

Nanocellulose im Fokus

Beim 52. Bundeswettbewerb von „Jugend forscht 2017“ erhielt er den „Sonderpreis Chemie“ und das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro für eine Arbeit zum Thema „nachwachsende Rohstoffe“. Mit dem Projekt hatte sich der an Materialchemie Interessierte bereits beim „Jugend forscht“-Regionalwettbewerb von Bayer Bitterfeld und beim Landeswettbewerb Sachsen-Anhalt in Magdeburg durchsetzen können.

Das Thema: Wie lassen sich mikrofibrillierte und nanokristalline Cellulose einfach und preiswert herstellen? Der Sinn: „Mit kristalliner Nanocellulose lässt sich beispielsweise die Leistungsfähigkeit von Farbstoffsolarzellen erhöhen“, erklärt der Jungforscher. Sie werde dem Ausgangsstoff Titanoxid beigemischt und bilde nach dem Sintern Hohlräume, die für die Leistungssteigerung verantwortlich sind.

Überdies tauge der Stoff zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Materialien, die ebenfalls aus Zellulose bestehen wie Papier oder Geldscheine. Die Ausgangsprodukte für die Forschungen von Jonas Winkler waren verschiedene Cellulosen aus Birke, Eukalyptus oder Baumwolle.

Schülerlabor ABI Lab hilft

Für seine Forschungen hatte Jonas Winkler, der im Herbst  mit dem Studium der Materialwissenschaften an der TU Dresden beginnt, große Unterstützung: Beispielsweise stellte das Schülerlabor ABI Lab des Technologie- und Gründerzentrums Bitterfeld-Wolfen technische Geräte und Material, den Arbeitsplatz im Labor und diverse Chemikalien zur Verfügung.

„Wir gratulieren Jonas und freuen uns über den Sonderpreis des Bundes im Bereich Chemie“, freut sich Max Fuhr, Geschäftsführer des TGZ Bitterfeld-Wolfen. Natürlich werde man ihn weiterhin bei seiner Forschung und Zukunft als junger Chemiker unterstützen. Und natürlich stehe das Schülerlabor allen naturwissenschaftlich interessierten Schülern offen, mit den „besten Möglichkeiten zum Experimentieren und Tüfteln“.

Das ABI Lab im Ortsteil Wolfen arbeitet seit 2005 und zählt jährlich rund 1.000 Besucher. Diese kommen aus den verschiedensten Schultypen. Ziel des Schülerlabors ist es vor allem, Kinder und Jugendliche auf anschauliche Weise an die Naturwissenschaft Chemie und angrenzende Bereiche heranzuführen.

Talentschmiede für Preisträger

Beim Experimentieren im Labor unter Anleitung von erfahrenen Fachleuten gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Schnupperkurse für Grundschüler, Projekttage für Klassenverbände, berufsvorbereitende Schülerpraktika, Arbeitsgemeinschaften... Auf Wunsch stellen die Mitarbeiter des Labors für jede Klasse ein speziell ausgeklügeltes Programm zusammen.

Besonders erfolgreich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Labors in der speziellen Talentförderung wie bei Jonas Winkler. In den vergangenen Jahren gewannen immer wieder Schüler, die vom ABI Lab betreut wurden, Preise bei „Jugend forscht“ im Landes- und Bundeswettbewerb sowie im Ausland.

Das Schülerlabor erhält Unterstützung von der Stadt Bitterfeld-Wolfen, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Bayer-Stiftung,  dem Fond der Chemie, dem Verband der chemischen Industrie und vielen Unternehmen aus der regionalen Wirtschaft.

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