CERN und der größte Teilchenbeschleuniger der Welt

Kategorie: Stories

Sterne und Planeten, Meere, Luft und Menschen – alle Materien bestehen aus Atomen. Um diese kleinsten Bestandteile der Materie, die sogenannten Elementarteilchen oder Atome, zu erforschen, wurde zu diesem Zweck ein einmaliges Experiment gestartet – das Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire, oder kurz: CERN.

Ein Symbol für die Wissenschaft, Forschung und Innovation: The Globe of Science and Innovation am CERN (Foto: CERN, CC-BY-SA-4.0).

Ein Symbol für die Wissenschaft, Forschung und Innovation: The Globe of Science and Innovation am CERN (Foto: CERN, CC-BY-SA-4.0).

Alpenidylle, Schokolade, Uhren und Bankenwesen sind wahrscheinlich die häufigsten Bilder, die einem in den Sinn kommen, wenn man an unser Nachbarland, die Schweiz, denkt. Dabei hat das Land viel mehr zu bieten.

Wer in Genf vorbeikommt, sollte unbedingt einen Ausflug in’s kleine Örtchen Meyrin einplanen, wo sich das weltberühmte CERN befindet. Im größten Zentrum für physikalische Grundlagenforschung der Welt suchen Wissenschaftler nach den grundlegenden Gesetzen des Universums. Dazu verfügt das CERN über die weltweit größten und komplexesten Geräte, um die kleinsten Bestandteile der Materie zu erforschen: die Elementarteilchen.

Riesen Forschungszentrum

2008 erfolgte dazu ein bedeutender Schritt: Physiker wollten den Urknall auf der Erde erzeugen und grundlegende Fragen des Universums beantworten. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiteten und kooperierten über 10.000 Wissenschaftler und Techniker aus über 100 Staaten sowie hunderte Universitätslehrstühle und Forschungsinstitute bis schließlich der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider entstanden war.

Der LHC (deutsche Bezeichnung: Großer Hadronen-Speicherring) ist in Bezug auf Energie und Häufigkeit der Teilchenkollisionen der leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt. Knapp 27 Kilometer ist der Beschleuniger lang und liegt ringförmig angeordnet in einem Tunnel in 100 Meter Tiefe.

Wie funktioniert ein Teilchenbeschleuniger?

Elementarteilchen oder Atome bestehen aus Elektronen und einem Kern aus Protonen und Neutronen. LHC beschleunigt die geladenen Teilchen auf hohe Energien, bevor sie anschließend mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinander treffen.

Detektoren beobachten und erfassen anschließend die Ergebnisse dieser Kollisionen. Indem die Forscher die Kollisionen von Elementarteilchen untersuchen, gewinnen sie Erkenntnisse über die Naturgesetze.

In den Beschleunigern am CERN können vor allem Bedingungen, wie sie auch kurz nach dem Urknall herrschten, künstlich erzeugt werden.

Auch für die Medizin sind Teilchenbeschleuniger von großer Bedeutung, z.B. für die Strahlentherapie bei Krebserkrankungen oder die Magnetresonanz-Tomographie, kurz MRT, um Strukturen von Geweben und Organen im Körper sichtbar zu machen.

Viele Länder in Europa haben sich beteiligt

Die Gründung von CERN war eines der ersten gemeinsamen Projekte Europas und hat heute 21 Mitgliedsstaaten. Neben 3.200 Angestellten arbeiten weiterhin zwischen 8.000-10.000 Gastwissenschaftler aus über 85 Nationen derzeit an Experimenten. Für die Forschung stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jährlich 15 Millionen Euro für Projekte an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland bereit, die sich an der Arbeit am CERN beteiligen und die Forschungsanlagen nutzen.

CERN auf einen Blick

  • CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire); Die Europäische Organisation für Kernforschung in Genf ist das größte Zentrum für physikalische Grundlagenforschung der Welt. 
  • Gründungsjahr: 1954
  • Momentan 21 Mitgliedsstaaten, Deutschland ist Gründungsmitglied
  • Wissenschaftler am CERN: 8.000-10.000 aus 85 Nationen
  • Beschleuniger: Large Hadron Collider (LHC)

 

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