Berühmte Frauen in der Chemie: Dorothy Crowfoot Hodgkin

Kategorie: Stories

Schon als Teenager war sie fasziniert von Kristallen, für ihre Analyse der Struktur des Vitamins B12 erhielt sie 1964 als eine der wenigen Frauen den Nobelpreis in Chemie.

Nach dem Tod von Winston Churchill verlieh Königin Elizabeth II. Dorothy Crowfoot Hodgkin den Order of Merit an die Chemikerin. (Foto: Wikipedia CC BY-SA 3.0)

Nach dem Tod von Winston Churchill verlieh Königin Elizabeth II. an Dorothy Crowfoot Hodgkin den Order of Merit. (Foto: Wikipedia CC BY-SA 3.0)

Schon mit 16 Jahren wusste Dorothy Crowfoot, dass sie Chemikerin werden wollte. Sie hatte das Buch "Grundlagen der Chemie" gelesen und war fasziniert von Kristallen und chemischen Strukturen. Als Tochter von englischen Kolonialbeamten 1910 in Kairo geboren, wuchs sie bei Verwandten in England auf. Ab 1928 konnte sie schließlich als eine der damals wenigen Studentinnen Chemie, Archäologie und Kristallographie an der Universität Oxford studieren. Anschließend ging sie nach Cambridge, um Pflanzeninhaltsstoffe, genauer Sterole, zu untersuchen. 

Sie setzte die neue Rötgenstrukturanalyse oft ein

Sie war von der „Eleganz“ der damals neu entwickelten Röntgenstrukturanalyse hingerissen und nahm mit dieser Methode erstmals Bilder vieler biologisch relevanter Moleküle auf, darunter Pepsin (1934) und Cholesterin (1941). Später entzifferte sie auch die Strukturen von Penicillin (1945), Vitamin B12 (1955) und Insulin (1969).

Sie promovierte schließlich in Oxford und heiratete den Historiker Thomas Hodgkin, mit dem sie drei Kinder bekam. Bei der Geburt des ersten Kindes erkrankte sie schwer an Gelenkrheumatismus, was sie jedoch nie von ihrer Arbeit abhalten konnte.

Es folgten viele Ehrungen

1947 wurde sie als dritte Frau in die exklusive britische Gelehrtengesellschaft Royal Society aufgenommen. Zehn Jahre später wurde sie in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, eine der ältesten und angesehensten Ehrengesellschaften, der nur herausragende Forscher-Persönlichkeiten angehören. Ab 1962 war Dorothy Hodgkin Mitglied der Pugwash-Konferenz und setzte sich aktiv für die Verständigung von Wissenschaftlern aus Ost und West ein.

1964 erhielt sie den Nobelpreis für Chemie, insbesondere für ihre Arbeit über die Struktur des Vitamins B12. Damit war Dorothy Crowfoot Hodgkin die dritte Frau nach Marie Curie (1911) und deren Tochter Irène Joliot-Curie (1935), die diese hohe Ehrung bekam. 1965 erhielt sie als zweite Frau – nach der Krankenschwester Florence Nightingale – von Königin Elisabeth II. den Orden Order of Merit verliehen.  Zu ihren Studenten in Oxford gehörte Margaret Thatcher, die bei ihr ihre Abschlussarbeit in Chemie anfertigte. Hodgkin starb 1994 in England.

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