Versprochen und gehalten

Kategorie: Röchling Automotive Worms

Den Traum vom Arbeiten im Ausland haben zwei Azubis bei Röchling Automotive Europa Nord ausprobiert - und bringen einem Rucksack voller guter Erfahrungen mit.

In den USA mit Röchling Automotive

Herzlicher Empfang in Duncan

Die Duale Ausbildung der Deutschen ist in den USA sehr gefragt

„Wer ins kalte Wasser springt, taucht in ein Meer voller Möglichkeiten.”

Ob Waldemar und Arslan dieses Sprichwort aus Finnland kennen, ist nicht bekannt - und eher unwahrscheinlich. Denn die zwei Auszubildenden bei der Firma Röchling Automotive Europa Nord haben einen komplett anderen kulturellen Hintergrund.

Was jedoch die beiden Wormser aber nicht daran hinderte, einen Sprung über den großen Teich zu wagen: Vier Wochen lang lebten und arbeiteten die angehenden Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik in den USA.

Teamgeist über Landesgrenzen hinweg

Genauer gesagt: Im Herbst 2012 flogen sie mit Ausbildungsleiter Thorsten Schuch nach Duncan (South Carolina). Dort befindet sich nämlich eines der zahlreichen, weltweiten Röchling-Werke. Weil der internationale Hersteller von Kunststoffen bei seinem Qualitätsmanagement auf systematisches Zusammenspiel und Teamgeist setzt, entstand bei Thorsten Schuch die Idee des Azubi-Austauschs.

Wenn junge Leute bereits während der Ausbildung die Chance erhalten, im Ausland Erfahrungen zu sammeln, profitieren alle davon:

  • Der Nachwuchs, der hautnah erlebt, welche Entwicklungsmöglichkeiten das Unternehmen (an)bietet - und wie sich damit neue berufliche Chancen eröffnen.
  • Das Unternehmen, das erstens seine gut ausgebildeten Fachkräfte im Betrieb halten möchte. Und zweitens im Wettbewerb um die besten Auszubildenden mit diesem hauseigenen Work-and-Travel-Programm deutlich an Attraktivität beim beruflichen Nachwuchs gewinnt.

Außerdem führen diese transatlantischen Erfahrungen zu einem Schub in der Persönlichkeitsentwicklung

Denn nach diesem vierwöchigen Ausbildungsabschnitt in den Staaten wissen Waldemar und Arslan wesentlich konkreter, wo ihre berufliche und mentale Zukunft liegt - oder eben nicht.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Für Waldemar würde sich ein Versprechen erfüllen, wenn er nach bestandener Prüfung die Chance erhielte, ins Ausland zu gehen:

„Ich kann mir durchaus vorstellen in die USA zu gehen.“ Sein Fazit nach dem Azubi-Ausstausch: „Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile.“

Zwei Jahre lang hatte Waldemar bei seinem Bruder in Kanada alle denkbaren Anstrengungen auf sich genommen, um im Land seiner Träume eine unbefristete Arbeitserlaubnis zu erhalten und sesshaft zu werden. Doch sein Wunsch, nach Kanada überzusiedeln, ist an den restriktiven Einwanderungsauflagen gescheitert.

Arslan genoss zwar jede Minute in Duncan, weiß aber jetzt ganz sicher, dass er in Deutschland bleiben möchte. "Ich liebe Deutschland mehr denn je - auch wegen der Sicherheit des deutschen Sozialsystems." Seine Haltung liegt sicherlich auch an seinem familiären Umfeld. Der 27-jährige ist verheiratet und Vater dreier Kinder.

Duale Ausbildung in den USA

"Insgesamt sechs statt vier Wochen Austausch wären besser gewesen", erzählt Thorsten Schuch, in dessen Händen die organisatorischen Fäden zusammenliefen." Aber das ließ der deutsche Ausbildungsplan - wegen des regelmäßigen Berufsschulbesuchs - nicht zu."

Richtig, die Freude über den beruflichen Auslandsaufenthalt bedeutet nämlich nicht, die Duncan-Reise auf eine reine Spaßveranstaltung zu reduzieren." Wir haben unsere ganz normale Tätigkeit gemäß dem Ausbildungsplan fortgesetzt", betont Waldemar." Zusammen mit den Auszubildenden im Röchling-Werk Duncan", ergänzt Arslan.

"Dieser Standort gehört zu den wenigen US-Firmen, die in South Carolina mit der dualen Ausbildung begonnen haben", weist Schuch auf eine erstaunliche Innovation hin.

3:1 - hohe Qualität der Ausbildung in Deutschland

Kein Wunder, wenn nicht nur deutsche Qualitätsprodukte weltweit gefragt sind, sondern auch das deutsche Ausbildungssystem mittlerweile als Exportschlager punktet. Besonders internationale Konzerne mit deutschen Wurzeln sind brennend daran interessiert, die Vorzüge der dualen Ausbildung an ihren ausländischen Standorten zu etablieren. Insofern waren Waldemar und Arslan bei ihrem Azubi-Austausch zusätzlich in besonders wertvoller Mission unterwegs.

Gemeinsam mit ihren Kollegen in South Carolina verglichen sie die Ausbildungsmethoden und Anforderungsprofile in Worms und Duncan.

"Mein Berufsbild sind in den USA drei Berufe", staunt Arslan. "Auf den ersten Blick fand ich das eine gute, auf den zweiten Blick eine schlechte Idee."

Das wollen wir genauer wissen. Im dritten Ausbildungsjahr zum Verfahrensmechaniker kann Arslan sehr gut beobachten und beurteilen, wie ein Werkstück hergestellt wird. Er weiß, welche Ausgangsstoffe man benötigt, welche Mengen erforderlich sind und ob sie flüssig oder fest sein müssen. Damit der Herstellungsprozess reibungslos funktioniert, muss die Formmaschine mit den richtigen Werkzeugen bestückt sein. Und schließlich überwacht er ganz genau die Produktion des Bauteils, zum Beispiel einer Autokarosserie.

Ganz anders sieht es in dem Werk in Duncan aus.Da gibt es einen speziellen Facharbeiter für die Materialbeschaffung, ein zweiter verantwortet die Werkzeugbeschaffung und ein dritter steuert den Prozess. Wenn alles glatt geht, eine feine Sache. Jeder einzelne beherrscht seine Handgriffe.

Pech nur, wenn an einer Stelle der Produktion ein Problem auftaucht. Der Materialverantwortliche hat keine Ahnung, ob eventuell ein Werkzeug spinnt. Der Werkzeugfacharbeiter weiß nicht, ob die Störung an der Materialzufuhr liegt. Also schauen oder warten alle, ob der Prozesssteuermann eine Lösung parat hat.

"Ich kann jederzeit und an jeder Stelle die Kunststoffverarbeitung wieder zum Laufen bringen", beschreibt Arslan die Vorteile seiner deutschen Ausbildung.

Er habe zwar mehr Verantwortung. Aber gerade die Fähigkeiten und Kenntnisse den Überblick zu behalten, seien ein großer Vorteil - für eine reibungslose Produktion und für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. "Die Aufteilung der Herstellung in sehr viele kleine Einzelschritte zieht sich wie ein roter Faden durch den Betrieb in Duncan", bestätigt Waldemar die Schilderungen seines Kollegen.

Beide Auszubildenden sind schon sehr gespannt auf den Gegenbesuch. Im Laufe des Jahres 2013 wollen junge Leute aus den USA in dem Wormser Röchling-Werk das deutsche, Duale Ausbildungssystem kennen lernen.

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Unternehmensprofil

Röchling Automotive Germany SE & Co. KG ist weltweit Partner von Automobilherstellern und Systemlieferanten. Zu den Kernkompetenzen gehören die Aerodynamik und Akustik in Kühlluftführungen, Ansaugleitungen und Saugrohren des Motorraums als auch am Unterboden oder in den Luftkanälen innerhalb des Fahrgastraums. Denn eine effiziente Strömungsverteilung bedeutet weniger Energieaufwand und damit weniger Kraftstoffverbrauch.

Ansprechpartner

Michael Siegl
Ausbildungsbetreuer Technik
Röchling Automotive KG
Floßhafenstraße 40
67547 Worms
Tel: +49 (0) 6241 - 844 - 0
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