Chemie-Wissen / Thallium

Das Element Thallium

Thallium - Element im PSE

Thallium als Element im Periodensystem hat das Elementsymbol Tl und die Ordnungszahl 81. Gemeinsam mit Bor, Aluminium, Gallium und Indium gehört das Element zur Borgruppe, der 3. Hauptgruppe im PSE und steht dabei in der 6. Periode. Darüber hinaus lässt sich Thallium den Schwermetallen zuordnen, zu denen unter anderem auch Chrom, Mangan und Eisen gehören. 

Thallium - Eigenschaften & Co.

Als Metall ist Thallium sehr weich und kann sehr gut zerschnitten werden. Die Schmelz- und Siedetemperatur des Elements ist dabei relativ niedrig: Der Schmelzpunkt liegt bei 304 °C und der Siedepunkt bei 1473 °C. Das Element Thallium hat eine Atommasse von 204,3833 u. In der Regel hat Thallium ein silbrig-weißes Aussehen, welches sich in der Luft jedoch zu einem mattgrau verändert. Die Kristallstruktur von Thallium ist hexagonal.

Bei der Flammprobe mit Thalliumverbindungen ergibt sich eine grüne Flammenfärbung. Daher kommt auch die Bezeichnung für Thallium: Vom altgriechischen Wort "thallos", was für grüner Trieb bzw. grüner Spross steht.


Thallium Verwendung

Die Thallium Verwendung ist eher gering, was unter anderem in der hohen Toxizität begründet liegt. Ein Beispiel für die Verwendung des Elements Thallium im Alltag sind Kältethermometer. Für die Füllung dieser Thermometer wird Thallium häufig als Quecksilberlegierung hinzugegeben, da dieses den  Schmelzpunkt entsprechend herabsenkt.

Darüber hinaus findet Thallium Verwendung in der Herstellung von Glas. Hierbei wird es überwiegend für niedrigschmelzende oder infrarotdurchlässige Gläser, sowie Gläser mit hoher Brechzahl genutzt. Auch bei der Herstellung von Fotozellen findet Thallium in Form von Thalliumsulfid Einsatz.

Verwendung von Thallium - Früher 

In früheren Jahren wurde das Element Thallium gerade wegen seiner Toxizität eingesetzt. So war Thalliumsulfat beispielsweise ein wichtiger Bestandteil in Rattengift. Heutzutage ist dies aber in vielen Ländern aufgrund der hohen Giftigkeit verboten.

Ab den 1890er Jahren wurde Thallium zudem als Enthaarungsmittel eingesetzt. Zunächst hauptsächlich zur Behandlung von Pilzerkrankungen auf der Kopfhaut, wurde es später auch generell als Bestandteil von Enthaarungscremes herangezogen.


Thallium Vorkommen

Hinsichtlich des Vorkommens ist Thallium kein seltenes Element, wobei es nur wenige Minerale gibt, die einen hohen Anteil an dem Element vorweisen. Auf der Liste der häufigsten natürlich vorkommenden Elemente befindet sich Thallium auf dem 69. Platz. In geringer Konzentration kommt das Element Thallium häufig in Zink-, Kupfer-, Eisen-, Blei- und anderen sulfidischen Erzen vor. Die wichtigsten Vorkommen dieser Erze befinden sich in Schweden, in den USA und in Russland.

Thalliumminerale

Reine Thalliumminerale, wie beispielsweise Avicennit, sind eher selten. In Mischmineralien kommt Thalllium wiederum häufiger vor. Die bekanntesten Thalliumminerale sind Imhofit, Hutchinsonit, Lorándit und Wallisit.

 

Entdeckung von Thallium

Im Jahr 1861 wurde das Element Thallium von gleich zwei Chemikern unabhängig voneinander entdeckt. In London stieß der englische Chemiker und Physiker Sir William Crookes bei spektralanalytischen Untersuchungen von Bleikammerschlamm auf das neue Element. Zu ungefähr derselben Zeit führte der französische Chemiker und Physiker Claude Auguste Lamy ähnliche Untersuchungen durch und entdeckte ebenfalls das Element Thallium. Die Namensgebung erfolgte schließlich durch Sir William Crookes, wobei er sich am griechischen Wort thallós orientierte.


Unsere Quellen – hier erfahrt ihr noch mehr zu Thallium: