Zurück auf Start zum Wunschberuf

Kategorie: Ausbildung, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Chemikant (m/w/d)

Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit zahlen sich aus. Kristin Keller hat ihr Ziel im zweiten Anlauf und mit viel Engagement beim Synthesekautschuk-Hersteller Trinseo in Schkopau erreicht: als Chemikantin in der Produktion zu arbeiten.

Diese Frau wird Chemikantin bei Trinseo (Foto: Sturm)

Diese Frau wird Chemikantin bei Trinseo (Foto: Sturm)

Gut Ding will Weile haben, könnte man sagen. Kristin Keller formuliert das so: „Endlich ist es soweit.“ Gemeint ist die Freisprechung am 31. Januar 2017 und die Übergabe des Facharbeiterzeugnisses. Ihre schriftlichen Prüfungen hat sie bestanden, das weiß sie schon, nur die konkreten Ergebnisse kennt sie noch nicht. Vermutlich jedoch steht, wie früher bei den MINT-Fächern an der Realschule, eine Eins vorm Komma. Und endlich bedeutet, dass sie nach einigen Jahren Umweg doch noch im Wunschberuf angekommen ist.

Verantwortungsvolle Aufgabe

Gleich am Tag nach der Freisprechung, das weiß die 26-Jährige schon heute, tritt sie mit der Tagschicht ihren ersten regulären Dienst als Chemikantin in der noch im Bau befindlichen neuen Pilotanlage des Synthesekautschuk-Herstellers Trinseo in Schkopau (Sachsen-Anhalt) an. Eine Aufgabe mit viel Verantwortung, werden hier doch künftig die Produktionsverfahren und Rezepturen neu entwickelter Lösungs-Styrol-Butadien-Kautschuke (S-SBR) für Hochleistungsreifen getestet und optimiert.

Chemikantin wollte Kristin Keller aus dem unweit von Schkopau gelegenen idyllischen Bad Lauchstädt eigentlich schon immer werden. Kein Wunder, ihr Vater ist Chemikant, die Mutter arbeitet ebenfalls in der Chemie, viele Freunde und Bekannte verdienen in der dominierenden Branche der Chemieregion zwischen Bitterfeld-Wolfen, Leuna und eben Schkopau ihr gutes Geld.

„Es hat mich auch immer sehr interessiert, was ich über den Beruf gehört habe“, erzählt Kristin Keller. Etwa die Steuerung der gewaltigen Chemieanlagen, ihre Überwachung, das Wissen, wie sie funktionieren und wie aus einigen unscheinbaren Rohstoffen ein nützliches Produkt entsteht. Die MINT-Fächer liegen ihr zudem.

Dennoch entschied sie sich, die Umstände ließen es anders nicht zu, für eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Auch ein interessanter Beruf, aber ziemlich brotlos. Die Stellen waren immer befristet, schon die unmittelbare Zukunft unsicher. Das nervt. Der Ausweg: Zurück auf Start. Kristin Keller bewirbt sich nebenher um die Ausbildung zur Chemikantin.

„Das macht Spaß, das motiviert ungemein“

2013 klappt es bei Trinseo in Schkopau. 530 Beschäftigte, davon fast ein Drittel Frauen, stellen hier vor allem Synthesekautschuk her. Und die Freude bei Kristin Keller ist noch viel größer, als sie in den ersten Wochen und Monaten der Ausbildung merkt, ihre Erwartungen werden nicht enttäuscht. „Es wurde nie langweilig.“ Schon das erste Jahr im Trainingszentrum  bietet mit dem Laborbereich, der Rohrmontage, Arbeiten im Elektronik-, Elektro- und Metallbereich sowie an den Übungsanlagen sehr viel Abwechslung.

Das änderte sich auch in den folgenden Jahren und beim Einarbeiten in der Produktion überhaupt nicht. „Immer wieder wird man mit neuen Tätigkeiten, anderen Arbeitsfeldern, neuen Kollegen konfrontiert“, sagt Kristin Keller, „das macht Spaß, das motiviert ungemein“. Auch die 12-Stunden-Schichten erweisen sich nach der Eingewöhnung als vorteilhaft: es bleibt mehr Freizeit.

Kein Wunder also, dass Kristin Keller ihrer ersten Schicht in der neuen Pilotanlage entgegenfiebert. Und mit dem Lernen hat sie auch noch nicht abgeschlossen. Sie liebäugelt mit einer berufsbegleitenden Ausbildung zur staatlich geprüften Chemie-Technikerin. 2.640 Unterrichtsstunden neben der Arbeit. Ein zu hohes Ziel? Achwas, Kristin Keller lächelt:

"Es macht doch Spaß!"

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